this post was submitted on 12 Feb 2024
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Deutschland

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Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.

Nicht zu verwechseln mit !dach und !chad.

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(page 3) 48 comments
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[–] Nobsi@feddit.de 0 points 1 year ago

Das ist so eine subjektive Frage. Ich pers. finde zweite Fremdsprache und philosophie können weg.
Dafür dann nen anständigen IT Grundkurs, abseits von office bedienen

[–] Roflmasterbigpimp@lemmy.world 0 points 1 year ago (8 children)

Wie wäre es denn wenn man das als alternative zu einer zweiten Fremdsprache anbieten würde? Ich hatte Latein. Ich kann kein Latein. Ich glaube viele würden sich da eher aufgehoben fühlen als mit französisch, Latein, spanisch usw.

[–] Gequantelt@feddit.de 0 points 1 year ago (4 children)

Naja, ich hatte in der Schule Französisch und Englisch und auch wenn ich ersteres nicht mehr ganz so gut beherrsche ist es nicht gerade blöd gewesen, dass ich das mal gelernt hab. Gerade wenn ich mein Wissen wieder etwas auffrischen will, kommt das Erlernte wieder schnell zurück ins Gedächtnis.

Eher kann man finde ich Religion abspecken. Von diesem Fach habe ich tatsächlich absolut gar nichts mitgenommen. Kunst und Musik waren meines Erachtens auch mehr lästig als lehrreich.

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[–] ebikefolder@feddit.de 0 points 1 year ago (3 children)

Latein habe ich auch nie kapiert. Man sagt, dann fällt das Lernen von Romanischen Sprachen leichter. Warum dann nicht gleich eine lebende Romanische Sprache? Französisch fällt einem auch dann leichter wenn man z.B. Italienisch kann. Da braucht's kein Latein.

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[–] CoconutKnight@feddit.de 0 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (11 children)

Ich finds wild, dass Bayern überlegt wird ausgerechnet Englisch für Informatik zu streichen xD

<So liebe Klasse, ich zeige euch jetzt wie man die Rauheits-Textur mit der Wiedergabe Kraftmaschine backt.>

<Du hast diesen Kodex-Block in deine Aufwachfunktion geschrieben. Für deine Anwendung solltest du es in "Aktualisieren" setzten.>

Schauder

[–] AntonMuster@discuss.tchncs.de 0 points 1 year ago

Möglichst wenig Fremdsprachen, damit man sich nicht außerhalb des Systems informieren kann und dazu möglichst viel Indoktrinierung mit Religion. Erschreckend wie viele nicht merken in welche Richtung das geht. Besuch bei de Santis hat sich wohl gelohnt.

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[–] ___qwertz___@feddit.de 0 points 1 year ago

Ein spezieller Tag im Jahr um Interesse zu wecken. Dafür abschaffen: Bundesjugendspiele.

[–] ebikefolder@feddit.de 0 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (3 children)

Man könnte viele Fächer kombinieren. Religion ist teils Literatur, teils Philosophie. Chemie ist im Grunde Physik im subatomaren Bereich. Informatik lässt sich so auch in etliche Fächer integrieren.

"Bildung" ist ein Gesamtkunstwerk, in dem alle Teile ineinandergreifen.

[–] tryptaminev@feddit.de 0 points 1 year ago (2 children)

Bevor man in Chemie auf die Physik eingeht, sollte man erstmal 4 Jahre Chemieunterricht gehabt haben. Und auch dann ist der physikalische Teil in Chemie in der Oberstufe noch sehr rudimentär.

Bis auf das Konzept von positiven und negativen Ladungen wirst du mit Schulphysik in der Chemie auch nicht weit kommen.

[–] ebikefolder@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Warum sollte man erstmal 4 Jahre Chemieunterricht haben? Man kann doch auch mit der Physik vom ganzen anfangen. Dann hast du zum Beispiel Ladungen, die du danach im Physikunterricht von einer anderen Seite beleuchten kannst. Und Biologie (Sinnesorgane und Nerven: Chemie ist wenn's knallt und stinkt! Auch nur Physik bzw. Chemie, diesmal im Körper) kann man auch gleich mit einbauen.

Ein Problem ist wohl derzeit die Lehrerausbildung, denn man braucht eigentlich "Universalgelehrte" dafür. Und man kann sich wohl leicht verzetteln wenn man nebenbei noch auf Farben in der Kunst und deren Einfluss auf die Psyche eingeht... alles hängt mit allem zusammen.

[–] tryptaminev@feddit.de 0 points 1 year ago

Ich meine, bevor Physik in der Chemie eine größere Rolle spielt, hat man erstmal 4 Jahre Chemieunterrichts. Man fängt erstmal an damit, dass es Moleküle gibt, dass es Reaktionen gibt, usw. Da spielen Atommodelle und Ladungen schon eine Rolle, aber wirklich "physikalisch" wird es erst mit Orbitalen, die man in der Oberstufe behandelt. Aber auch da ist man kaum damit beschäftigt, sich näher mit den Orbitalen und wie sie ihre Form bekommen, zu beschäftigen. Das ist dan Thema für das Studium. Nicht zuletzt ist physikalische Chemie ein eigene Fachrichtung der Chemie.

Auch mit dem Beispiel der Biologie. Bis man überhaupt zum Thema Nerven kommt, hat man erstmal Jahre, in denen man den grundlegenden Aufbau von verschiedenen Lebewesen, ihre Lebens- und Verhaltensweisen lernen muss. Bis man zu so Themen wie Zitronensäurezyklus kommt, ist man auch in der 10. Klasse oder Oberstufe, wenn es überhaupt drankommt. DNA und RNA kommen in Bio meistens dran, aber da sind das dann bunte Pfeile und Gegenstücke. Die chemische Struktur ist einfach viel zu komplex und für die zu vermittelenen Konzepte auch nicht so viel lehrreicher.

Deswegen haben wir die fachliche Trennung. Die überfachlichen Zusammenhänge sollten natürlich erwähnt werden, aber im Schulstoff gibt es nur wenige Fälle, wo man diese tiefergehend betrachten kann.

Vielleicht als Metapher: Bevor du mit Anlauf ins Wasser springen kannst, musst du erstmal Laufen und Schwimmen lernen.

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[–] Tricia@feddit.de 0 points 1 year ago (3 children)

WTF warum sollen die denn alle programmieren lernen? Ich meine kaum wer kann nen Dach decken und wir wohnen trotzdem alle in häusern...

Bringt denen halt digitale Informationsverarbeitung bei also Recherche Kommunikation Office und ganz Grundlegende Abläufe

[–] lugal@feddit.de 0 points 1 year ago (3 children)
  1. Auch Office bedienen, online Recherche, Medienkompetenz, ... laufen unter (Schul) Informatik (so wie rechnen ja auch nicht wirklich Mathe ist)

  2. Einfache Programmier Kenntnisse braucht man heute in mehr Studiengängen als man denkt, ich behaupte sogar in mehr als Kurvendiskussion (ohne auf die Frage "was kann weg" eingehen zu wollen)

[–] tryptaminev@feddit.de 0 points 1 year ago (2 children)

Wir hatten in der 5.-8. Klasse ein Fach namens ITG, Informationstechnischer Grundkurs. Da wurden Office und co. Gelehrt. Es gibt Länder in Deutschland, wo das nicht der Fall ist? Also wo Kinder in der Schule kein Fach haben, wo man sowas lernt?

[–] lugal@feddit.de 0 points 1 year ago

Bei uns waren das einzelne Projekt Tage und zusätzlich im Kontext von anderen Fächern, aber kein eigenes Fach. Ist aber auch mehr als 10 Jahre her, ich glaub mittlerweile gibt es das als Fach, aber keine Ahnung

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[–] ndsvw@feddit.de 0 points 1 year ago

Informatik ist mehr als nur "programmieren".

[–] taladar@feddit.de 0 points 1 year ago

Aus ganz ähnlichen Gründen wie denen zu säkularer Religionslehre. Damit sie Computer nicht wie Magie ansehen und auf jeden Unfug rein fallen der in der Industrie hoch gehyped wird.

Computer sind ein unglaublich wichtiger Teil der modernen Gesellschaft und ein Verständnis dafür wie sie grundsätzlich funktionieren ist nicht sehr stark ausgeprägt.

[–] Dirk@lemmy.ml 0 points 1 year ago (10 children)

In ihrer jetzigen Form: Religion, Musik, Kunst, Sport.

[–] Roflmasterbigpimp@lemmy.world 0 points 1 year ago (4 children)

Ich finde auch das Musik schnell überflüssig wird. Ja gut es wichtig sich auszuprobieren aber ich wusste ab der 5. Klasse das ich nicht musikalisch begabt bin. So durfte ich also immer weiter da sitzen und meine Zeit abwarten während die die wirklich was konnten dann später sogar noch in den Musik-LK verschwunden sind. Selbst unser Lehrer hatte eingesehen dass das keinen Sinn ergab.

[–] Dirk@lemmy.ml 0 points 1 year ago

Ja, eben das ist es halt. Eine gewisse musikalische Grundbildung ist schön. Wenn man schon mal von verschiedenen Taktarten gehört hat, ist eine Grundlage geschaffen. Auch sollte man vielleicht zumindest im Sinne des Grundwissens einige der wichtigsten Komponisten und deren Werke kennen. Aber bewertetes Vorsingen oder das zwangsweise erlernen eines Musikinstruments? Irgendwie passt das halt einfach nicht.

[–] ebikefolder@feddit.de 0 points 1 year ago

Ja, Musik könnte man unter "Kunst" einordnen. Sich überall gerne ausprobieren, aber vor allem einen Überblick vermitteln, über die ganze Bandbreite an Stilrichtungen und Formen.

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[–] Elchi@feddit.de 0 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Einfach zusammenlegen.

Kunstturnen währen Kirchenlieder gesungen werden.

[–] ndsvw@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Turnen und Kirche kombinieren ist mir zu riskant. Das würde potenziell Pfarrer gefährlich nah an die Umkleidekabinen der Schüler:Innen bringen.

"Und führe uns nicht in Versuchung" denke ich mir da.

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[–] ndsvw@feddit.de 0 points 1 year ago (3 children)

Ich wäre ja dafür, dass wir Religion eliminieren.

Das steht dann jedem in seiner Freizeit weiterhin offen, aber nicht als Teil des Bildungssystems.

[–] GregorGizeh@lemmy.zip 0 points 1 year ago (6 children)

Dümmste Idee ITT. Wenn überhaupt gehört das Fach ausgebaut, ich bin zwar auch nicht religiös, aber die Alternative ist dass der Staat komplett das Feld den privaten, oft von fremd- bzw. Feindstaaten finanzierten religiösen Organisationen überlässt (gutes Beispiel: die Türkei und deren Finanzierung und Einflussnahme auf den deutschen islamverband).

Säkularer Religionsunterricht ist vermutlich auch das einzige Szenario in welchem fremd sozialisierte Einwanderer mit dem Konzept von religiösem Pluralismus, und generell anderen Religionen in Kontakt kommen.

[–] AntonMuster@discuss.tchncs.de 0 points 1 year ago (5 children)

Für die Religiösen durchaus wichtig, aber ich sehe nicht wieso sich Religionslose den Inhalt irgendwelcher Märchenbücher geben müssen. Wenn Philosophie als gleichberechtigte Alternative angeboten wird ja, aber nicht mit Religionsunterricht als default aus dem man nur schwer raus kommt.

[–] ebikefolder@feddit.de 0 points 1 year ago (2 children)

Man lernt doch auch den Inhalt anderer Märchenbücher, wie Grimm, Asterix, Hauff, 1001 Nacht, Lucky Luke usw. In diesem Kontext würde ich Koran und Bibel einordnen.

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[–] TwoCubed@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Hatte in den Niederlanden keinen Religionsunterricht. Und das bei ner klasse mit weit über nem Dutzend Nationalitäten. Alle kamen super miteinander aus. Allerdings würde ich es bevorzugen, wenn wir Ethik als Fach etablieren, wo dann wirklich alles erklärt wird und zwar ohne Gewichtung. Religionsunterricht ist per Vertrag schon sehr christlich geprägt und alles andere als unvoreingenommen.

[–] Gladaed@feddit.de 0 points 1 year ago (10 children)

Werte und Normen ist religionsuntericjt.

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[–] tryptaminev@feddit.de 0 points 1 year ago

Religionsunterricht in der Schule ist meistens nicht säkular.

Und Deutsche die glauben, sie hätten irgendeine Kompetenz von Wissen über Religion und Umgang mit anderen Religionen und Pluralismus ist historisch wie aktuell nicht begründbar. Pogrome gegen Juden hatten im christlichen Europa schon vor den Nazis eine tausendjährige Tradition.

Währenddessen ist der Islam, auf den du vermutlich abzielst, explizit darin Christen und Juden zu akzeptieren. Ebenso bezieht sich der Koran explizit auch auf die meisten Propheten des alten Testaments und auf Jesus. Viele Stellen sind eine Auseinandersetzung damit, was von den Worten der Propheten vor Mohammed noch in den Schriften überdauert hat und was durch die Menschen verfälscht wurde.

Jedes muslimische Kind, dass den Koran gelesen hat, weiß mehr über das Judentum und das Christentum, als es viele selbstbezeichnete Christen in Deutschland tun.

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[–] Darukhnarn@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Ich nicht. Bei vernünftigem Religionsunterricht wird das ganze in den richtigen Kontext eingeordnet und als generelle Ethik gelehrt, bezogen auf die kulturell am stärksten prägende Religionsgemeinschaft der Gegend. Das schafft gebildete Bürger, die religiöse Ansichten einordnen können ohne leichte Opfer für Hassprediger und Ähnliche zu sein. Religionsunterricht =|= Bibelstunde.

[–] Helix@feddit.de 0 points 1 year ago (3 children)

Und warum dann nicht Ethik statt Religion?

[–] tryptaminev@feddit.de 0 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Weil man 12 Jährigen nicht mit Kant kommen kann.

Bei uns war Ethikunterricht dreifach gescheitert. Der Lehrer hatte keine Ahnung von den Philosophen und derer Konzepte. Er hatte keine Ahnung von den Religionen und derer Konzepte. Am Ende blieb nur eine Lehrmeinung, die dann gegen interessierte Schüler durchgesetzt wurde, die es gewagt haben zu Hinterfragen.

Ich kann mir vorstellen, dass sich so Staatsbürgerkunde angefühlt haben muss, nur dass diese immerhin auf einem ideologischen Überbau basierte.

Bei uns hieß es einfach nur, das ist gut und das ist schlecht, weil mal der und mal der es gesagt hat.

Gerade wenn man es von einem bestimmten Überbau wie einer Religion löst, dann braucht das Fach 5-10 Stunden in der Woche. Denn dann muss man erstmal zu jedem Thema über bestimmte Werte alle Philosophien und Religionen einführen, auf die man sich bezieht. Man muss darüber hinaus jedes mal ausarbeiten, worin sich die verschiedenen Ansätze unterscheiden und warum man zu diesem Thema diese und jene Stimme betrachtet. V.a. muss man dann aber auch die Zeit haben, um Schüler zu eigener Recherche zu ermutigen, andere Meinungen zu akzeptieren und die Fähigkeiten zur Analyse dieser aufzubauen. Etwa wenn ein Schüler noch eine weitere Philosophie zu dem Thema betrachten will.

Das alles passt nicht in unser Schulsystem. Die Klassen sind viel zu groß, die Lehrer sind zu sehr gestresst und nicht zuletzt kann man auf so ein Fach doch keine Noten geben. Zumindest nicht, bis man über Jahre die Methodenkompetenzen aufgebaut hat und dann in der Oberstufe die Anwendung dieser Kompetenzen bewerten kann.

[–] ndsvw@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Markus Söder kriegt gerade Puls

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[–] Darukhnarn@feddit.de 0 points 1 year ago (4 children)

Weil der Großteil unserer kulturellen Umgebung immer noch christlich geprägt ist und es hilft das frühzeitig einordnen zu können. Ein gewisser Schwerpunkt schadet da nichts.

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[–] troutsushi@feddit.de 0 points 1 year ago (3 children)

Unpopuläre Meinung:

Religionslehre gehört in einem demokratischen Staat mit Religionsfreiheit zu den wichtigen Aufgaben der allgemeinen Schulbildung, damit eben nicht allein die organisierten Religionsgemeinschaften die alleinige Deutungshoheit im Leben religiöser Mitbürger haben. Dazu braucht es säkulare, staatlich und eben nicht von den Religionsgemeinschaften selbst ausgebildete Religionslehrer und ein fachwissenschaftlich erarbeitetes Curriculum, das alle großen (sprich: im Staatsvolk hinreichend häufig abgebildeten) Religionen nebeneinander gleich behandelt. Überkommen hingegen ist ein konfessionsgebundener Reli-Unterricht, wie er bisher bestand.

[–] trollercoaster@feddit.de 0 points 1 year ago

Religionsunterricht im Sinne von unvoreingenommener neutraler Aufklärung über Religion, nicht, wie üblicherweise an deutschen Schulen praktiziert, als Indoktrination durch Personal oder Anhänger einer großen Religionsgemeinschaft, wie Du richtig bemerkt hast.

Für so ein Randthema ist aber eigentlich kein eigenes Fach notwendig, das kann und sollte durchaus im Kontext anderer Fächer behandelt werden. (Geschichte, Gemeinschaftskunde, Philosophie/Ethik)

[–] WheelcharArtist@lemmy.world 0 points 1 year ago (2 children)

Man könnte auch ethik unterrichten, in der grundschule. Reicht dann auch.

[–] tryptaminev@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Unser "Ethik"-Unterricht in der Oberschule bestand darin schlechte Noten zu kassieren, wenn man der Meinung des Lehrers widersprochen hat und wenn man weiter dachte als es im Arbeitsblatt stand.

Z.B. hatten wir mal die Aufgabe drei Dinge zu benennen, die für uns Luxus sind und warum sie zu einem guten Leben nicht wichtig wäre. Ein paar Mitschüler und ich haben Macht aufgeschrieben. Das gab dann Punktabzug, weil es ja kein "Ding" im Sinne von einem materiallen Gegenstand war. Die richtige Antwort wäre Porsche, Pool und Villa gewesen.

Ich weiß nicht, ob sich seitdem der Lehrplan verbessert hat, aber bei uns wurde Ethikunterricht so verstanden, das eigenständiges Denken und das erforschen von Themen durch Diskussion und Fragestellung abtrainiert wurde. Es gab die "wahre" Meinung im Lehrbuch und des Lehrers und wer diese nicht teilte wurde bestraft.

[–] CyberEgg@discuss.tchncs.de 0 points 1 year ago (1 children)

Sorry, aber du hattest einfach nur einen schlechten Lehrer. Solche hatte ich auch in Deutsch, Mathe, Geschichte, usw. Das kommt halt immer mal vor. Wenn man jedes Fach, das auch mal von schlechten Lehrkräften unterrichtet wird, abschafft, haben wie gar keine Schulen mehr.

[–] tryptaminev@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Und der schlechte Lehrer hatte einen Lehrplan. Und dieser Lehrplan sah vor, all diese Themen in 2h pro Woche in einer Klasse mit 30 pubertierenden Kindern durchzunehmen. Das kann nicht funktionieren. So sehr ich die Person des Lehrers auch persönlich nicht mochte, hatte er auch wenig Raum es besser zu machen, abgesehen vlt. von der Benotung. Er hat sich eben genau an den Lehrplan gehalten. Und wenn dann in der Klasse 5 interessierte Schüler sitzen, die zu einem Thema ethisch diskutieren wollen, dann musste er das abwürgen, weil der Lehrplan nur soviel Zeit dafür vorsah.

Ich habe das auch in einem anderen Kommentar hier ausführlicher beschrieben. Ich glaube Ethik als Fach kann nicht in unserem Schulsystem funktionieren. Es braucht viel mehr Zeit und viel mehr Raum. Und es ist viel subjektiver in den notwendigen Lehrmethoden, um auf die individuellen Stände der Schüler eingehen zu können.

Es passt nicht in das Schulsystem und aus meiner Sicht muss es daran scheitern, wenn das Ziel ist, Schüler zum Aufbau eines Wertegerüsts zu befähigen. Und hierhin sehe ich auch eine große Gefahr. Schlechte Lehrer in anderen Fächern können großen Schaden anrichten, weil die Kinder sich dann verweigern mehr zu lernen. Aber das Gelernte bleibt da. Im Fall von Ethik können schlechte Lehrer dazu führen, dass Kinder die vermittelten Werte ablehnen, obwohl sie sie vorher geteilt haben. Es besteht also die Gefahr eines negativen Lernprozesses.

[–] trollercoaster@feddit.de 0 points 1 year ago

Die besten und wichtigsten Lerninhalte scheitern an einem schlechten Schulsystem mit schlechten Lehrkräften.

Gute Lehrer können zwar teilweise die Nachteile des schlechten Systems ausbügeln, aber davon gibt es viel zu wenige, weil das System an sich eben schlecht und deshalb nicht darauf ausgelegt ist, gute Lehrer zu produzieren.

[–] neolazy@feddit.de 0 points 1 year ago

Ne Grundschule reicht nicht, in der Grundschule bleibt kaum was hängen.

[–] ndsvw@feddit.de 0 points 1 year ago (2 children)

Ich finde das Argument gut, aber braucht es dafür wirklich die Zeit, die bisher dafür aufgewendet wird?

Angenommen, es sind 12 Schuljahre und Religion hat man erst ab der 3. Klasse...

Das sind dann 10 Schuljahre. 2x45 Minuten pro Woche. Durch Ferien und Feiertage kommen sagen wir mal grob 40 Wochen Schule zusammen. 40x2x45 = 3.600 Minuten pro Jahr, also 36.000 Minuten in 10 Jahren, also 600 Stunden (bzw. 800 45-Minuten-Schulstunden).

Gerade in den hohen Jahrgängen bestand bei mir der Religionsunterricht vor allem darin, Wissen aufzubauen, das ich dann nach dem Abschluss werwerfen konnte. Ich lernte Zeug, von dem ich beim Lernen zu 100% wusste, dass ich es nie wieder brauchen werde.

Warum gibt es eigentlich kein Pflichtfach "Demokratie" in unserem demokratischen Staat, damit man die Deutungshoheit darüber nicht irgendwelchen Extremisten überlässt?

[–] sobanto@feddit.de 0 points 1 year ago (2 children)

Zumindest in BW existiert das Fach "Demokratie", heißt hier aber Gemeinschaftskunde und enthält neben politischer Bildung auch ein Teil Wirtschaft.

Und das hoch rechnen des Religionsunterrichts, echt jetzt? Wenn man realistisch etwas rüber bringen will ist eine doppelstunde notwendig und ein Thema eines großes Teilgebiets finde ich nicht übertrieben.

Auch ich musste unter schlechten Religionslehrern leiden, hatte aber auch gute und guter Religionsunterricht kann Kontext zu Themen bieten die man sonst nie mitbekommen hätte, aber trotzdem für das Allgemeinwissen und für das Verständnis der Welt sinnvoll sind. Die 10 Gebote in der richtigen Reihenfolge runterbeten gehört nicht dazu, woher der Hass auf Juden kommt aber schon.

[–] ndsvw@feddit.de 0 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Ja, ich rechne das hoch.

Es gab bei uns in 12 Jahren vielleicht 2 pro familia-Tage. Man lernte, dass LGBT existiert und dass es daran nichts auszusetzen gibt. Man konnte "unangenehme" Fragen stellen. Bin froh, dass es das gab. Das sind 6 Stunden insgesamt gewesen.

Es gab in 12 Jahren kein Fach "Demokratie", das Leute auf sowas wie die AfD vorbereitet hätte. Cool, dass man mich nebenbei darauf vorbereitet hat, nicht auf religiöse Hassprediger reinzufallen. Wenn das doch auch für politische Hassprediger gegolten hätte...

Wenn ich das jetzt 600 Stunden gegenüber stelle....

Vielleicht sollte ein Fach Gemeinschafskunde all das obige tun + Religionen allgemein erklären...

[–] golli@lemm.ee 0 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Ich würde dir auf jeden Fall recht geben, dass eine Einzelstunde pro Woche praktisch nicht wirklich nutzbar ist. Wenn man den Religionsunterricht kürzen will, dann würde sich vielleicht eher die Frage stellen, ob man das Fach durchgehend braucht. Man könnte ja z.B. 1-3 Jahre in der Mitte herausnehmen und sagen in der Grundschule gibt es das Allgemeinwissen (Bibelgeschichten, Feste etc) und später gibt es dann nocheinmal einen Block mit kritischerer Auseinandersetzung für alle die das wollen.

Für mich als Agnostiker ist das beste Argument für den Religionsunterricht, dass die Alternative private Religionslehre ist, bei der man sehrviel weniger Übersicht hätte, was denn genau gelehrt wird.

Und du hast recht, dass guter Religionsunterricht definitiv eine Bereicherung sein kann, aber ich würde zumindest die Frage in den Raum stellen ob es dafür halt die Religion braucht. Oder ob man ähnliches Allgemeinwissen und Weltverständnis nicht auch in anderer Form vermitteln könnte.

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