this post was submitted on 12 Feb 2024
1 points (100.0% liked)
Deutschland
6710 readers
1 users here now
Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.
Nicht zu verwechseln mit !dach und !chad.
Regeln
- Seid nett zueinander.
- Schreibt hier Beiträge, die ganz Deutschland betreffen, nicht nur einen kleinen Teil
- Sinnlose Provokationen ohne Inhalt werden gelöscht
- zusätzlich: alle Regeln, die ihr auf Feddit.de in der Sidebar lesen könnt.
Bundesländer:
founded 3 years ago
MODERATORS
you are viewing a single comment's thread
view the rest of the comments
view the rest of the comments
Dümmste Idee ITT. Wenn überhaupt gehört das Fach ausgebaut, ich bin zwar auch nicht religiös, aber die Alternative ist dass der Staat komplett das Feld den privaten, oft von fremd- bzw. Feindstaaten finanzierten religiösen Organisationen überlässt (gutes Beispiel: die Türkei und deren Finanzierung und Einflussnahme auf den deutschen islamverband).
Säkularer Religionsunterricht ist vermutlich auch das einzige Szenario in welchem fremd sozialisierte Einwanderer mit dem Konzept von religiösem Pluralismus, und generell anderen Religionen in Kontakt kommen.
In der aktuellen Form gehört der Religionsunterricht auf jeden Fall abgeschafft. Stand jetzt sind die Lehrer oft ja sogar gleichzeitig noch irgendwelche Pfarrer. Das Loch sollte man dann aber, ähnlich zu Deinem Vorschlag, durch einen allgemeinen konfessionsunabhängigen Religions- und Ethikunterricht ersetzt werden, in dem einfach allgemein verschiedene Weltreligionen, Philosophien und Ethikvorstellungen die irgendwo verbreitet sind diskutiert weden
Hat schon eine sehr überhebliche Note dieser Kommentar. Als könnte man nur in Deutschland „richtig“ lernen. Vor allem, als würde man z.B. in Syrien oder Indien nicht mit anderen Religionen als der eigenen in Kontakt kommen.
Hierzu fällt mir nur ein alter Zeit-Artikel über Verhörtechniken von deutschen Kriegsgefangenen im 1. & 2. Weltkrieg ein (https://archive.is/ICmtL):
Lasse ich mal so stehen.
Ich brauche mich nur an meinen eigenen Religionsunterricht zu erinnern um zu wissen dass das so definitiv nicht der Fall ist. Klar gibt’s hier und da "aufgeklärte" Immigranten (und auch biodeutsche) welche nicht viel neues lernen vom kleinen Blick über den Tellerrand.
Die meisten kennen aber, meiner Erfahrung nach, die Weltanschauung ihrer Eltern und dann ist Schluss. Wenn diese dann konservativ-religiös ist, haben wir Mitbürger welche ganz massiv von der zusätzlichen demokratischen Sozialisierung profitieren könnten.
Ich erinnere mich dazu nur an meine Mitschüler an der BBS damals, welche ihre ekelhaften Ansichten gut versteckt haben bis es dann an die Diskussion des Judentums ging, deutsche Nazis hätten sich geschämt für die Sätze die ich da von Muslimen gehört habe.
Was dein Verweis auf nazi Verhöre mit der Sache zu tun hat ist mir jedoch nicht ganz klar, ist es dir zu anmaßend dass ich hier lebende Menschen mit den hier relevanten Werten sozialisiert wissen möchte?
Für die Religiösen durchaus wichtig, aber ich sehe nicht wieso sich Religionslose den Inhalt irgendwelcher Märchenbücher geben müssen. Wenn Philosophie als gleichberechtigte Alternative angeboten wird ja, aber nicht mit Religionsunterricht als default aus dem man nur schwer raus kommt.
Weil es wichtig ist zu verstehen, wie Religionen funktionieren, worauf sie aufbauen und wie die Gläubigen gewisser Religionen leben. Gerade um die Schüler und Schülerinnen auch in Richtung Sekten zu sensibilisieren. Philosophie oder Ethik wäre dafür aber der bessere Ort.
Im deutschen konfessionellen Religionsunterricht lernt man aber nicht, wie Religionen funktionieren, sondern, was eine willkürlich herausgepickte Religion von einem will, das man denkt.
Dann hatten wir anderen Religionsunterricht, weil wir durchaus in den späteren Jahrgängen auch über andere Religionen gesprochen haben. Und die religionskritische Perspektive kam von ausreichend Schülern selbst (die Religion für die einfacheren Noten belegt hatten).
Und in den früheren Jahrgängen? Da war das wahrscheinlich Indoktrination in der jeweiligen Religion.
Keine Ahnung, was in den höheren Jahrgängen passiert ist, ich hab Religion abgewählt, so früh es gin, weil ich keinen Bock mehr hatte, mir von irgendwelchen Pfaffen irgendwelche Märchen erzählen zu lassen und schlechte Noten zu kassieren, wenn ich mich erdreistet habem raushängen zu lassen, dass ich den Müll nicht glaube.
Man lernt doch auch den Inhalt anderer Märchenbücher, wie Grimm, Asterix, Hauff, 1001 Nacht, Lucky Luke usw. In diesem Kontext würde ich Koran und Bibel einordnen.
Der einzige Unterschied ist, dass die anderen Märchenbücher harmlose Unterhaltung sind, während die religiösen Märchenbücher von vielen Leuten für bare Münze (und gerne als Anlass für alle Arten von Mord, Totschlag und allerlei Grausamkeiten) genommen werden.
Lucky Luke hat mir gesagt ich soll alle Ungläubigen töten
Aber Scherz beiseite es sollte einfach neutralen Ethik Unterricht geben, der Religionen und philosophische Strömungen behandelt. Gibt es ja in einigen Bundesländern, aber weil Föderalismus dumm ist haben wir 16 verschiedene Bildungssysteme in Deutschland.
Hatte in den Niederlanden keinen Religionsunterricht. Und das bei ner klasse mit weit über nem Dutzend Nationalitäten. Alle kamen super miteinander aus. Allerdings würde ich es bevorzugen, wenn wir Ethik als Fach etablieren, wo dann wirklich alles erklärt wird und zwar ohne Gewichtung. Religionsunterricht ist per Vertrag schon sehr christlich geprägt und alles andere als unvoreingenommen.
Werte und Normen ist religionsuntericjt.
Ja, aber die Werte und Normen die Religion vermittelt wollen wir nicht.
Weder brauchen wir Propheten die Neunjährige heiraten noch solche die Gott Bären auf Kinder hetzen lassen. Es braucht kein "Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert." (Matt. 10:34) in unserer Gesellschaft.
Da sind mir ja selbst Hegel und Kant lieber.
Zeigen nicht gerade deine selektiven Zitate, warum es wichtig ist, über Religionen zu lernen, auch wenn man sie nicht praktiziert?
Da du sagst, Kant sei dir lieber, müsstest du dann Kant auch daran messen, dass er ein Antisemit und Rassist war, dessen Worte von den Nazis genutzt wurden, um ihre genozidäre Rassenideologie zu rechtfertigen.
Anders als bei Torah, Bibel und Koran muss man sich bei Kant auch nicht die Frage stellen, ob man den historischen Kontext vernünftigt eingeordnet hat.
Man lernt doch aber auch, dass die böse Hexe Kinder mästet und im Ofen brät. Ist doch mindestens genau so grausam.
Solche Geschichten werden aber ausdrücklich zur Unterhaltung erzählt und alle Beteiligten wissen, dass es die Hexe nicht wirklich gibt. Religionen erzählen solchen Mumpitz und behaupten, der wäre echt. Noch schlimmer: Sie bauen ein ganzes Wertesystem auf diesem ausgedachten Mumpitz auf.
Da kann man vielleicht sehr schön herausarbeiten, wie sich Märchen zu Wertesystemen "aufblähen" lassen. Wo ist die Grenze zwischen Treckies, Cosplay und "Religion"? Was ist noch Starkult, und ab wann wird's gefährlich und manipulativ?
Ja, das wäre ein guter Aufhänger. Religionen sind leider ein wichtiges Thema und müssen deshalb irgendwie in der Schule thematisiert werden. Aber sie sollten dabei keinen anderen Stellenwert bekommen, als andere Ideologien.
Das habe ich nie in der Schule gehabt, Grimms Märchen gab's nur daheim. Und die sind auch noch ganz klar als Märchen betitelt und nicht als "Die Wahrheitᵗᵐ"
Als Wahrheit darf man natürlich kein Märchen verkaufen. Deshalb alle zusammen in Literatur behandeln. Oder in Kunst. Kann man mit Musik verbinden ("Die Schöpfung", "Romeo und Julia" und "Der Nussknacker") oder mit Malerei und Comics.
Versteh mich nicht falsch, ich bin für konfessionsfreien Religionsunterricht an Schulen. Nur darf der Lehrplan nicht von den Kirchen/Synagogen/Moscheen bestimmt werden. Im Gegenteil sollte dieser Unterricht die unterschiedlichen Religionen und Wertesysteme beleuchten und den Schülern ermöglichen diese frei von Indoktrination zu betrachten und mit sekularen Moralvorstellungen zu vergleichen. Ethik sollte in diesem Unterricht ebenso herausgearbeitet werden wie die Methoden der Menschenfänger von Zeugen Jehovas über Mormonen und Scientology bis katholische Kirche und Protestantismus.
Religiinsunterricht, sls Unterricht über Religion ist mir als Atheisten sehr wichtig.
Nichts erschafft so viele Atheisten wie Bibel oder Koran wirklich zu lesen.
Ich habe verschiedene religiöse Schriften zu Rate gezogen und bin mir jetzt uneins, wie ich meinen Nachbarn töten soll, weil er am falschen Tag das Falsche gegessen hat. Da gibt es so große Auswahl, das ist echt verwirrend.
/s
Religionsunterricht in der Schule ist meistens nicht säkular.
Und Deutsche die glauben, sie hätten irgendeine Kompetenz von Wissen über Religion und Umgang mit anderen Religionen und Pluralismus ist historisch wie aktuell nicht begründbar. Pogrome gegen Juden hatten im christlichen Europa schon vor den Nazis eine tausendjährige Tradition.
Währenddessen ist der Islam, auf den du vermutlich abzielst, explizit darin Christen und Juden zu akzeptieren. Ebenso bezieht sich der Koran explizit auch auf die meisten Propheten des alten Testaments und auf Jesus. Viele Stellen sind eine Auseinandersetzung damit, was von den Worten der Propheten vor Mohammed noch in den Schriften überdauert hat und was durch die Menschen verfälscht wurde.
Jedes muslimische Kind, dass den Koran gelesen hat, weiß mehr über das Judentum und das Christentum, als es viele selbstbezeichnete Christen in Deutschland tun.