this post was submitted on 06 Jul 2025
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Längere GeschichteIch hatte am Mittwoch ein bisschen mehr freie Zeit, als ich einen Blick aufs Wetterradar von windy.com warf. Ich habe schon einige Störungen auf Radaren gesehen, die durch die merkwürdigsten Dinge entstehen können. Z.B. mal eine Störung auf zoom.earth, die sich als Insektenschwärme herausgestellt hat. Jetzt waren es aber verschiedene Störungen auf einmal, offensichtlich durch Menschenhand hervorgerufen. Das Radarbild sah so aus:

Hier sind kreisförmige Störungen in Form eine Zielscheibe zu sehen, die sich durch ihre Form auf bestimmte Orte zurückverfolgen lassen, indem einfach rangezoomt wird. Ich konnte nicht alle Störungen zurückverfolgen, aber einige.

Diese befindet sich im Nordosten Polens (siehe Karte oben).

Weiter rangezoomt:

Auf OSM ist das dieser Ort. Das ist merkwürdig, weil dort eigentlich keine offensichtliche Störquelle zu sein scheint. Aber meistens konnte ich die Störungen auf meterologische Stationen zurückverfolgen, zum Beispiel eine ganz im Süden des westlichsten Polens (siehe Karte oben):

Diese Störung stammte von dieser Wetterstation.

Die Störung von Posen stammte von diesem Radar einer Gemeinde:

Warschau war leider zu groß, als dass ich da den Ort der Störung schnell hätte finden können.

Es hat aber einen Grund, warum ich im Titel etwas vom schwedischen Militär schreibe. Denn eine extrem starke Störung, stärker als die von den Wetterradaren, kann hier in der oberen Mitte des Bildes gesehen werden:

Das ist definitiv keine Wolke, kein Gewitter oder ähnliches, sondern stimmt in seiner Form mit den Störungen einiger Wetterstationen überein, ist bloß viel stärker. Logischer Weise gehen Störungen (bzw. Funksignale) ja von einer kleinen Quelle aus und verteilen sich immer mehr, je weiter sie sich von der Quelle entfernen. Ich bin der Störung also gen Nordosten gefolgt und zoomte immer weiter rein.

Auf diesem Bild sind die letzten Reste der Störung zu sehen, in Form von den drei Punkten, die von schräg unten kommend eine Linie bilden. Diese Linie endet in einem schwedischen Gewässer. Theoretisch zumindest, aber ich bin davon ausgegangen, dass sich die Quelle wie immer auf Land befindet, bin also der Linie weiter gefolgt und auf das hier gestoßen:

Zum Glück zensieren nur wenige Kartenanbieter diese Stelle, OSM schon gar nicht.

Die genaue Quelle für die Störung ist wohl dieser Radar im schwedischen Militärgebiet.

Bliebe nur noch eine Frage offen: Wie hat diese Militärbasis es hingekriegt, ihren Funk so stark zu verkacken, dass er auf dem Wetterradar auftaucht?

Das Radar auf dem Militärgelände ist zumindest teilweise ein Wetterradar, ich konnte es hier finden.

Radar Number: 1274
Country: Sweden
Country ID: ESWI50
Old Country ID: SE50
WIGOS ID: 0-20000-0-2606
WMO Code: 2606
ODIM Code: seang
Location: Ängelholm
Status: 1
Latitude: 56.3675
Longitude: 12.8517
Height of Station (m): 187
Band: C
Doppler: Y
Polarization: D
Max Range (km): 240
Start Year: 2015
Height of Antenna (m): 209
Diameter of Antenna (m): undefined
Beam: 1
Gain: 44.3
Frequency: 5.605
Stratus:
Cirus Nimbus:
WRWP: 

Die waren mit 230km nah an ihrer Max Range dran, vielleicht haben sie ausversehen zu viel Leistung reingepumt oder wollten eigentlich militärisch Funken. Die benachbarten Stationen waren alle auch auf 5.605/5.625 (oder 5.64) Ghz und haben das Signal wohl aufgenommen. Das passiert scheinbar manchmal.

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[–] [email protected] 0 points 2 days ago

Die waren vielleicht sogar bei voller Leistung, aber in den letzten 10km isses zu schwach um das Wetterradar zu stören

[–] [email protected] 0 points 2 days ago

Cooler Beitrag, finde ich wirklich sehr spannend!