Der Artikel ist schon deutlich apokalyptischer geschrieben als die Realität ist. Zum einen ist noch lange nicht gesetzt, dass tatsächlich NATO-Truppen in der Ukraine kämpfen werden. Zum anderen nicht, wie Russland darauf reagieren würde. Auch dann nicht, wenn sich durch NATO-Truppen eine Niederlage Russlands abzeichnen sollte (was wahrscheinlich innerhalb eines Jahres nach Eingreifen der Fall wäre). NATO-Soldaten dürften nicht die Grenze zu Russland überschreiten. Dann wäre auch der Doktringrund Russlands, territoriale Bedrohung, nicht gegeben. Über den Donbass und die anderen annektierten ukrainischen Gebiete werden die Russen mMn keine Atomwaffen feuern. Auch Russland hat innenpolitische Spannungen, insbesondere im Blick auf den Krieg, was zuletzt durch den Oppositionskandidaten und den Tod Nawalnys deutlich wurde. Inwiefern russische Offiziere regimetreu genug sind um den Initialen Abschuss von Atomwaffen auszuführen, halte ich für sehr fraglich. Besonders weil auch dem noch so fanatisch überzeugten Putinisten klar sein sollte, dass der Einsatz von Atomwaffen nur eine Folge hat.
Darüber hinaus wäre ich nicht sicher, ob China nicht bereits massiv Druck auf Moskau im Hinblick auf atomare Erstschläge sowie Drohungen gemacht hat. Immerhin ist mir kein solches nukleares Säbelrasseln seit etwas mehr als 1 Jahr bewusst.
Kurz: so nah vor einem Atomkrieg stehen wir nicht. Aber: 2024 könnte sich als ein massiv beschissenes Jahr in die Geschichtsbücher eingehen. Kritisch dürfte hier der 10. Jahrestag des Maidans und der Annektion der Krim sein