this post was submitted on 16 Apr 2025
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz

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Arbeit, Arbeit, Arbeit: Der Koalitionsvertrag zeigt, wie radikal sich der Diskurs über unsere Arbeitswelt verändert hat. Über die Viertagewoche redet niemand mehr.

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top 50 comments
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[–] [email protected] 2 points 1 day ago

Naja, stimmt an vielen Stellen sollten wir die Arbeitsmoral hinterfragen und auch anpassen. Das gilt jedoch für alle Seiten, Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Beamte, usw.

Die internationale Wettbewerbsfähigkeit hängt neben dem Thema Infrastruktur und wenig Korruption maßgrblichvon von der Produktivität/Preis ab.

Wie jeder abhängig Beschäftigte monatlich nachlesen kann, besteht dieser Preis schon fast zur Hälfte aus anderen Teilen als aus dem Netto-Lohn für die erbrachte Leistung. Für den internationalen Vergleich sollten wir den Arbeitgebernanteil und Kosten für z.B. Sicherheitsvorschriften, notwendige Verwaltung nicht vergessen. Der vom Arbeitnehmer selbst zu beeinflussende Anteil wird immer geringer.

Glaubt man wirklich über den Ansatz von mehr Arbeitszeit diese Problem zu lösen? Viele der zum Lohn gehörenden Kosten sind durch Politik und Gesetze verursacht. Wenn wir alle nach Merz, Arbeit wieder ein Stück unserer "zu unserer Lebenserfüllung" machen sollen oder nach Kretschmann, länger arbeiten, wäre es angebracht die zusätzlichen geschaffenen Werte auch den Leisrungserbringern (Arbeitnehmer) zuzugestehen. Das würde helfen das Mindset zur Arbeit zu verändern. Denn wenn der Arbeitnehmer, Selbstständige oder Beamte auch spürt, dass die geschaffenen Werte auch direkt bei ihm ankommen wird er diese auch mit einem anderen Mindset angehen.

Die Stichworte Bürokratieabbau, Steuersenkung als leere Worte sind mittlerweile abgedroschen. Es wird Zeit, dass spat. die neue Regierung ab nächsten Monat hier liefert. Ausnahme Regelungen. zum ersten Krankheitstag, Ausnahmen bei Ruhezeiten usw. schaffen nur noch mehr, teils nötige, Dokumentation.

Das Gespräch über eine mögliche 4-Tage-Woche oder 6-Tage-Woche, sollten Gewerkschaften, Arbeitnehmer und Arbeitgeber Verbände, Arbeitgeber führen, die Bundespolitik sollte sich hier heraushalten, damit alle Branchen die für sich am Besten geeignete Regelung treffen können.

[–] [email protected] 7 points 5 days ago* (last edited 5 days ago)

Zum Thema "die Löhne sinken, also müssen die Menschen mehr arbeiten".

Der Arbeitsmarkt ist ein Markt, d.h. er wird reguliert von Angebot und Nachfrage. Wenn die Nachfrage nach Arbeitskraft sinkt, dann sinken die Preise (Löhne). Das geschieht gerade.

Wenn aber die Nachfrage nach Arbeitskraft sinkt, dann sei es ja paradox, deswegen mehr zu arbeiten. Natürlich sei es dagegen, weniger zu arbeiten. Also, Bedingungsloses Grundeinkommen jetzt! Muss auch nicht 100% des Lohns ersetzen. Es könnte schon ein guter Anfang sein, nur 200€/(Person * Monat) auszuzahlen. Dann könnten die Leute 90% der jetzigen Arbeitszeit arbeiten bei 90% des Lohns oder so.


Daneben könnte man auch ganz extreme Beispiele als Gedankenexperiment betrachten: Was ist, wenn der Arbeitsmarkt gar nicht mehr funktioniert? Z.b. als es Anfang des 20. Jhdts. zu Massenarbeitslosigkeiten gekommen ist. Bei den damaligen Löhnen hätte man mehr als 168 Wochenstunden arbeiten müssen, um einen akzeptablen Lohn zusammenzusammeln, das geht offenbar nicht. Was sollen die Leute in der Situation machen? Es braucht ein Bedingungsloses Grundeinkommen, und sei es nur als Vorsehung für solche Fälle. Damals haben die Leute das Problem angegangen indem sie die Wirtschaft "stimuliert haben" indem sie Rüstungsgüter und Waffen produziert haben, das kann aber offenbar keine gesunde Antwort auf eine wirtschaftliche Flaute sein.

[–] [email protected] 8 points 6 days ago (1 children)

Zur Viertagewoche wurde Merz doch direkt nach unterzeichnen der Koalitionsvertrags im Interview befragt. Die Antwort: Bei 10 Stunden-Schichten durchaus denkbar. 🤑

[–] [email protected] 1 points 1 day ago

Das sind doch viele schon ganz ohne Schwarz-Rot oder Ampel. 40 Stunden sind 4 Tage. Liebe Betriebsräte und Arbeitnehmervertretungen bitte passende Betriebsvereinbarungen abschließen!

[–] [email protected] 23 points 6 days ago* (last edited 6 days ago)

Die auf der Website einer Non-Profit-Organisation veröffentlichten erzielten Ergebnisse klingen beeindruckend: So sollen 36 Prozent der teilnehmenden Unternehmen ihren Jahresumsatz im Vergleich zum Vorjahr erhöht haben, 42 Prozent verzeichneten sinkende Kündigungszahlen, 63 Prozent der Firmen fiel es leichter neues Personal anzuwerben und 64 Prozent berichteten eine Verringerung von Burnoutfällen. Sprich: Die Teilnehmer waren weniger gestresst, gesünder und sogar die Produktivität erhöhte sich.

https://www.basicthinking.de/blog/2024/09/13/vier-tage-woche-ist-machbar-in-deutschland-mit-hindernissen/

[–] [email protected] 16 points 6 days ago* (last edited 6 days ago) (2 children)

Meine Antwort als hochqualifizierter Einwanderer: In einem Jahr wenn meine Freundin ihren Facharzt fertig hat gehts ab in die Heimat oder nach Skandinavien, bis dahin sind wir dank zwei Mal intensivsprachkurs die Woche auch ready.

Ich weiß wie ein funktionierendes Land aussieht, das hier ist es nicht. Hohe Miete und Steuer kann ich anderswo auch zahlen, nur dafür krieg ich eine jüngere Gesellschaft, Radwege und eine andere Digital und Arbeitskultur. Ja das wird hart wieder neu anfangen aber so what, hiwr wird das nix mehr.

#AbstimmenmitFüßen

[–] [email protected] 4 points 6 days ago

Habe gerade den gleichen Plan, allerdings Richtung Spanien, statt Skandinavien.

[–] [email protected] 5 points 6 days ago

Wünsch Euch nur das Beste! Frag mich ebf. aus Gründen wie ein (für mich als arbeitender Mensch) funktionierender Staat aussieht. Bisher war meine Antwort Kanada, aber so ganz trau ich dem ganzen Königstum nicht...

[–] [email protected] 19 points 6 days ago (1 children)

Über die Viertagewoche redet niemand mehr

Zum Glück wird die Migrationspolitik weiter dafür sorgen, dass es in vielen Branchen nicht genug Fachkräfte gibt und Arbeitgeber entweder jemanden für 4 Tage einstellen müssen oder ganz leer ausgehen.

Da kann Kretschmann so viel über eine "Krise" jammern, wie er will. Zur 40h-Woche gezwungen zu werden, dürfte wohl unmöglich sein.

[–] [email protected] 6 points 6 days ago (1 children)

Zumindest in manchen Sektoren. Gibt genug Bereiche wo dich ausnahmslos niemand bei einer 4 Tage Woche einstellen wird.

[–] [email protected] 4 points 6 days ago (1 children)
[–] [email protected] 5 points 6 days ago (2 children)

Landwirtschaft. Da wirst du ausgelacht wenn du mit der Forderung nach einer 4 Tage Woche kommst. In der Landwirtschaft wird eher mehr, anstatt weniger gearbeitet. Überstunden werden vielleicht Richtung Herbst/Winter abgebaut, aber vor allem im Sommer ist das komplett Utopisch, dass du es dir leisten kannst bei vollem Lohnausgleich nur 4 Tage zu arbeiten.

[–] [email protected] 2 points 5 days ago* (last edited 5 days ago) (1 children)

Das liegt halt auch daran, dass die Landwirtschaft derzeit ein Niedriglohnsektor ist in dem fast nur Ausländer arbeiten. Die kommen dann von Rumänien und arbeiten für 1200€ bei 48 Wochenstunden hier. Das ist auch fragwürdig und gehört reformiert IMHO. In diesem Sinne kann ich nebenbei feststellen, dass es mich durchaus interessiert ob es sinnvoll sein könnte, die Arbeitsmigration auszubremsen und die Löhne in den betroffenen Bereichen stattdessen entsprechend zu subventionieren, damit sich das wieder lohnt für die hiesige Bevölkerung. Das ist aber dem Anschein nach ein längerfristiges Projekt und kann nicht innerhalb eines Jahres gemacht werden.

[–] [email protected] 2 points 5 days ago (1 children)

Das liegt halt auch daran, dass die Landwirtschaft derzeit ein Niedriglohnsektor ist in dem fast nur Ausländer arbeiten. Die kommen dann von Rumänien und arbeiten für 1200€ bei 48 Wochenstunden

Das stimmt nur so halb. Im Gemüsebau ist dies der Fall und vielleicht noch bei der Schweinehaltung im großen Stil. Im Rest der Branche ist das ganze aber faktisch nicht der Fall.

Bezüglich der Begrenzung der Arbeitsmigration würde ich dir absolut wiedersprechen. Das verschiebt nur das Problem und zwar, dass aktuell halt die Supermarktketten massivst die Preise drücken, sodass die Arbeit auch nicht entsprechend entlohnt werden kann.

[–] [email protected] 1 points 5 days ago (1 children)

hast du gelesen was ich geschrieben habe? man könnte die Löhne in der Landwirtschaft subventionieren, dann werden die Produkte für den Endkunden nicht teurer.

[–] [email protected] 1 points 5 days ago (1 children)

Und auch das ist nur eine Subvention für die Gewinne der Konzerne. Wenn die vom Erzeuger zu zahlenden Löhne "sinken" werden die Lebensmittelhändler anschließend die Preise erhöhen wegen "gestiegener Lohnkosten" und anschließend die auszahlungspreise drücken, weil "ihr müsst ja jetzt weniger zahlen"

[–] [email protected] 1 points 5 days ago (1 children)

kurz gesagt hast du kein Vertrauen in die mechanismen des marktes. finde ich in diesem fall schwer nachzuvollziehen da es ausgerechnet bei Lebensmitteln durchaus Kontrollen gibt ob die Preise stimmen (z.B. anti-kartell-gesetze).

[–] [email protected] 1 points 5 days ago

Ich habe halt mein Leben lang gesehen, wie der LEH arbeitet. Das sind nix anderes als Blutsauger. Auch nur mal so als Info, die Landwirtschaft ist auch so eine der wenigen Branchen, wo der Erzeuger nicht den Preis diktiert. Als Landwirt ist man auf die Gnade der Lebensmittelindustrie angewiesen, dass die einem einen gescheiten Preis für die Produkte bieten. Sofern man sich nicht in Erzeuhergemeinschaften zusammenschließt hat man null macht gegenüber denen.

[–] [email protected] 6 points 6 days ago (1 children)
[–] [email protected] 4 points 6 days ago* (last edited 6 days ago) (1 children)

Ich kann halt nur mal so aus eigener Erfahrung reden und ich kann sagen, dass ich bis jetzt davon noch nie was gehört habe, dass es das wo gibt. Es kann sein, aber ich behaupte ei Fach mal, dass die breite Masse der Betriebe das nicht machen wird. Wenn man auf irgendwelche Großbetriebe nach MV geht, wird es das vielleicht geben, weil die es sich leisten können, aber das wird eher eine Ausnahme sein.

Zudem muss man zwischen SoLaWis und normalen Betrieben unterscheiden. Das sind komplett andere Konzepte und Herangehensweisen an Landwirtschaft. Zudem SIMD SoLaWis auch eine ziemliche Ausnahme.

[–] [email protected] 1 points 6 days ago (2 children)

@cows_are_underrated
Von "ausnahmslos niemand" sind wir dann schon mal weg.

mMn können es sich immer weniger Betriebe leisten das nicht zu machen. Ansonsten bleiben auf dem Arbeitsmarkt nicht lange konkurrenzfähig.

Ich glaube dir, dass das in der Landwirtschaft und in anderen Bereichen noch nicht üblich ist. Das war es vor ein wenigen Jahren im sozialen Sektor auch nicht. Mit zunehmendem (Fach-)Kräftemangel muss die Arbeitgeberseite flexibler werden, oder den Laden schließen.

1/

[–] [email protected] 1 points 6 days ago (1 children)

Ich glaube es gibt wenige Bereiche die so weit von einer 4 Tage Woche entfernt sind wie die Landwirtschaft. In der Landwirtschaft wird nichtmal auf Arbeitszeitbegrenzungen irgendein Wert gelegt. Feierabend ist, wenn die Arbeit fertig ist. Besonders im Sommer sind 50-60h die Woche komplett normal (abhängig davon ob/wie am Wochenende gearbeitet wird). Die größeren Betriebe können sich das Vielleicht leisten(tun aber trotzdem die wenigsten), aber der Gesamte Lohnunternehmenssektor und die kleineren Betriebe sind da um Welten von entfernt.

[–] [email protected] 1 points 6 days ago (1 children)

@cows_are_underrated
Das hat mit der Betriebsgröße nichts zu tun.

Ob du einen Mitarbeiter hast der 50 Stunden arbeitet, oder zwei die je 25 Stunden arbeiten, ist am Ende egal.

[–] [email protected] 1 points 6 days ago (1 children)

Ich gin dir mal einen Tipp. Du kannst Leuten die aus dem Bereich kommen da ruhig glauben. Die Anzahl an Personen die in der Landwirtschaft arbeiten wollen ist ziemlich klein, einfach aus dem Grund weil es ein Job ist der viel abverlangt. Wenn du sowieso schon Probleme hast Leute zu finden wird es noch schwieriger ein paar mehr zu akquirieren, damit die alle weniger arbeiten können.

[–] [email protected] 1 points 5 days ago* (last edited 5 days ago) (1 children)

@cows_are_underrated

Fesselt ihr die dann auf den Feldern fest, oder warum glaubst du sollten die sich dann entscheiden ausgerechnet da zu arbeiten?

Es ist doch wirtschaftlicher Irrsinn zu sagen ich nehme nur 50-Stunden-Arbeitskräfte und schicke alle weg, die 20 Stunden arbeiten würden. Wer so handelt geht halt dann selbstverschuldet pleite (kein Mitleid an der Stelle).

Die 50 Stundenkräfte werden sich auch nicht zu 70 Stundenkräften machen lassen.

[–] [email protected] 1 points 5 days ago (1 children)

Landwirtschaft ist kein Beruf, sondern eine Berufung. Dass ist kein Feld wo man sich entscheidet drin zu arbeiten, bloß weil man ein paar Euros verdient. Wenn du nicht zu 100% da Bock drauf hast, lass es sein. Die die sich schlussendlich entscheiden in die Landwirtschaft haben da Bock drauf und dann macht die Arbeit auch Spaß. Es ist ein unfassbar geiler Bereich, in dem es auch nicht langweilig wird, sofern man Bock drauf hat. Es ist halt einfach ein harter Job, der viel abverlangt, aber auch viel gibt. Arbeitserleichterung durch Technologie geht auch nur bis zu einem gewissen Grad bzw. erst ab einer bestimmten Größenordnung, dass es auch wirtschaftlich ist. Sämtliche Ackerarbeiten sind, stand jetzt, nicht wirklich automatisierbar. Du kannst zwar mittels eines RTK Systems (automatisches fahren) die Effizienz steigern, es muss aber trotzdem noch immer wer auf dem Trecker sitzenbleiben um das ganze zu über wachen. Solche Systeme sind übrigens auch Arsch teuer (das günstigste was ich gesehen habe waren ca 10.000 €) und es gibt massive Qualitätsunterschiede. Das gleiche gilt für viele andere arbeiten auch. Die Arbeit wird zwar vielleicht nicht weniger, aber einfacher.

[–] [email protected] 1 points 5 days ago (1 children)

@cows_are_underrated
Glaub ich dir alles, ist aber kein Alleinstellungsmerkmal der Landwirtschaft.

Auch in anderen Bereichen (z.b. in der Pflege oder im Sozialen) arbeitet niemand primär um Geld zu verdienen. Die haben auch alle eine Berufung gesehen, und die Arbeiten deshalb auch unter schlechteren Bedingungen und mit schlechterer Bezahlung als z.b. Menschen in der Industrie.

Trotzdem sind die Arbeitszeiten hier flexibler geworden. Und das wird mMn in allen Bereichen kommen auch in der
1/

[–] [email protected] 1 points 5 days ago

@cows_are_underrated
2/
Landwirtschaft. Wenn ich meine Kinder nicht betreut bekomme, oder nicht mehr 50 Stunden leisten kann, bin ich gezwungen Stunden zu reduzieren (Berufung hin oder her). Das bietet der Arbeitgeber entweder an, oder er verzichtet auf mich.

Der hat dann nicht die Wahl ob ich 20 oder 50 Stunden arbeite, sondern ob ich 20 Stunden oder gar nicht bei ihm arbeite.

Heutzutage ist der Arbeitgeber ist der der um Arbeitskräfte werben muss, nicht umgekehrt.

[–] [email protected] 1 points 6 days ago (1 children)

@cows_are_underrated
2/
Vor 15 Jahren hat die PDL noch gesagt "du hast am Tag x von x bis x Dienst" und wenn man gesagt hat "ich kann nicht weil XYZ" war die Antwort "überlege dir mal ob dir dein Job hier wichtig ist.

Heute bekommt jeder Mitarbeiter einen "Wunschdienstplan" in dem er seine Wünsche einträgt und der Dienstplaner versucht das passend um zu setzen. In Bewerbungsgesprächen werden oft schon feste Zeiten verabredet an denen man immer frei hat (z.b. jeden Dienstag Nachmittag).
2/

[–] [email protected] 1 points 6 days ago* (last edited 6 days ago) (1 children)

@cows_are_underrated
3/
Das geht soweit, dass eine MA vereinbart hat bis auf Mittwoch immer nur Frühschicht zu machen, und aber erst eine Stunde später anfängt weil der Kindergarten vorher zu hat.

Andere MA wurden sogar auf 500€ Basis eingestellt. Die bringen ihren Dienstplan von ihrem Hauptjob und wir erfahren erst dann an welchen 5-7 Tagen die zur Verfügung stehen.

Du bist als Dienstplaner entweder flexibel genug, oder du bekommst nicht genug neue Leute, während deine Kräfte abwandern.

3/

[–] [email protected] 1 points 6 days ago

@cows_are_underrated
4/

Und ganz ehrlich, eine flexiblisierung der Arbeitszeit, ist in Krankenhäusern und Heimen die rund um die Uhr vorgegebene Fachkraftquoten erfüllen, und Ausgleichs- und Ruhezeiten im Dienstplan berücksichtigen müssen wesentlich komplexer und schwieriger.

[–] [email protected] 37 points 6 days ago (1 children)

Arbeitszeitbetrug ich liebe dich <3

Ja für diese 5 Zeilen Code brauchte ich 5 Stunden. Da war viel umbau und Planung nötig

[–] [email protected] 12 points 6 days ago

Ich sehe hier weder einen Witz noch Arbeitszeitbetrug. Wenn du in 5 Stunden mit 5 Zeilen Code erreichst, wofür andere 30 Minuten und 100 Zeilen Code brauchen, bist die sehr Wertvoll für die Firma.

[–] [email protected] 26 points 6 days ago* (last edited 6 days ago) (2 children)

Also immer weniger Arbeiter müssen die Gesellschaft tragen und die sollen jetzt noch mehr buckeln. Und was genau soll die Arbeiter da motivieren? Weis ja nicht wie das bei euch so läuft aber ich kenne kaum jemanden der sich noch mit seiner Arbeit identifiziert oder dort wohl fühlt. Geschweige denn seinem Chef vertraut. Dazu kommen noch Probleme bei der Perspektive wie:

  • kann ich mir Eigentum leisten?
  • kann ich mir Kinder leisten?
  • kann ich mir das Hobby leisten? Zeitlich und monetär.

Wozu sich mehr anstrengen wenn die Arbeit weder emotional erfüllend noch monetär belohnend ist?

[–] [email protected] 19 points 6 days ago

Also immer weniger Arbeiter müssen die Gesellschaft tragen und die sollen jetzt noch mehr buckeln.

Hier noch mal zur Erinnerung, was du da genau trägst:

[–] [email protected] 17 points 6 days ago (1 children)

Ich fühle mich unter meinen aktuellen Rahmenbedingungen zwar schon wohl, aber deine Zusatzpunkte sind für mich eher Hauptpunkte. Ich investiere gerne Zeit und Schweiß in Dinge, in denen ich einen Mehrwert sehe. Aber zu wissen, dass jeder dieser Punkte mich in eine Lebensqualitätssenke spülen wird ist hart. Mit Kindern müssen wir wie zu Studentenzeiten wieder hart aufs Budget achten. Eigentum kannst du eh knicken ohne massive Einbußen jeglicher Form (find mal was in näherer Stadtlage an Wohnung mit genug Platz für potenziell 2 Kinder und Arbeitsraum für primär Homeoffice in nem Schnitt der Sinn macht. Teure Hobbies habe ich neben nem Schrebergarten nicht bzw. beim Rest sind teure Investitionen bereits getätigt, laufende Kosten sind überschaubar.

Meine Elterngeneration hat mit einem Einkommen meiner Position ein Haus, mehrere Autos und regelmäßige Urlaube finanzieren können. Vergleich ist der Räuber jedes Glückes, aber trotzdem extrem frustrierend alles

[–] [email protected] 4 points 6 days ago (1 children)

Hast du nicht ne Millionen aufm Konto um dir ein kleines Haus zu kaufen? Deine Armut kotzt mich an /s

[–] [email protected] 4 points 6 days ago

Sorry, ich zapfe schon den Trustfund an (/s)

[–] [email protected] 37 points 6 days ago (1 children)

Erinnert mich an einen alten Spontispruch:

Wenn Arbeit wirklich so geil wäre, dann hätten die Bonzen sie längst für sich gebunkert.

[–] [email protected] 11 points 6 days ago* (last edited 6 days ago) (1 children)

Erinnert mich an den Stolz den ein Handwerker auf das vollendete Werk hat:

Arbeit ist nicht nur Maloche, sondern auch Erfüllung.

Das ist der Teil, von dem das Wort „Beruf“ abstammt - „die Berufung“.

[–] [email protected] 7 points 6 days ago

Das ist auch der Grund warum Leute trotz beschissenen Bezahlung und Arbeitsbedingungen ins Handwerk gehen: die haben da Bock drauf. Das ist ein Job für den man geboren wird. Wenn man an der Arbeit Spaß hat ist es auch nicht wirklich ein Problem viel zu arbeiten, weil es halt Spaß macht.

[–] [email protected] 35 points 1 week ago (1 children)

Witzigerweise hatte die Tagesschau gestern genau den passenden Artikel dazu:

Arbeitszeiten um die zwölf Stunden: In China bisher ganz normal. Wegen des Zollstreits mit den USA soll nun der Binnenmarkt gestärkt werden. Bürger, die mehr Freizeit haben, geben mehr Geld aus, so der Plan.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/china-arbeitszeiten-100.html

Es gibt wirklich einen Punkt, ab dem sich irgendwann Mehrarbeit nicht lohnt: Wenn du eh 12h und mehr malochst, dann brauchst du auch keine schicke Wohnung und schon gar kein EFH mit Garten, weil du eh nur nach Hause kommst und tot umfällst. Dann kannst du auch das Netflix-Abo kündigen, das für das Fitnessstudio und dein Freizeitbudget ist alle paar Jahre mal ein neues Kopfkissen kaufen. Wenn man so lebt, braucht man aber auch nicht den dicken Verdienst,

[–] [email protected] 7 points 6 days ago

Wenn man so lebt, braucht man aber auch nicht den dicken Verdienst,

Ne, dann brauch man ne Kugel (Eis selbstverständlich) oder eine Apotheke die Abgabemenge und Rezeptpflicht nicht ganz so genau nimmt.

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