In einem Kampfsport-Verein in Klötze in der Altmark, in dem auch viele Kinder und Jugendliche Sport treiben, sollen Berichten zufolge Mitglieder der Neonazi-Szene trainieren. Vorstand des Vereins ist der AfD-Bundestagsabgeordnete Thomas Korell.
Der Landessportbund Sachsen-Anhalt überprüft seine finanzielle Förderung für den Kampfsportverein Klötze in der Altmark.
Hintergrund sind veröffentlichte Berichte einer antifaschistischen Gruppe, wonach mutmaßliche Mitglieder der Neonaziszene und Rocker dort trainieren sollen.
Danke Antifa
Der Kampfsportverein Klötze erklärte, man distanziere sich von Extremismus. Vereinsvorstand Thomas Korell sagte dem MDR, man werde aber niemanden allein deshalb ausschließen, weil er ein T-Shirt getragen habe, das nicht ins Bild passe.
Korell ist Mitglied des AfD-Landesverbandes Sachsen-Anhalt, Landtagsabgeordneter seiner Partei und hatte bei der Bundestagswahl vor wenigen Wochen deutlich das Direktmandat im Wahlkreis Altmark – Jerichower Land gewonnen.
Außerdem habe man beschlossen, das Training künftig in neutraler Trainingskleidung stattfinden zu lassen.
Des Weiteren habe man wegen des Artikels bei der Polizei Anzeige wegen Verleumdung gestellt, so Korell.
Also können die mutmaßlichen Neonazis weiter trainieren und die Leute, die darauf aufmerksam machen, werden angeklagt
Schriftlich ergänzt der Verein, man distanziere sich von Extremismus und bekenne sich zum Kodex des Landessportbundes.
Erinnerung: Der Vorstand des Vereins ist Bundestagsabgeordneter für eine in Sachsen-Anhalt gesichert rechtsextreme Partei.
Auf MDR-Anfrage heißt es vom Landessportbund, der Verein habe seit 2020 Pauschalförderungen in Höhe von rund 6.000 Euro erhalten.
Der Landessportbund Sachsen-Anhalt (LSB) setze sich für demokratische Werte ein und werde den Fall nun prüfen.
Auch der Bundesfachverband Kickboxen (WAKO) bestätigte auf Anfrage eine Prüfung. Man habe den Fall an den Deutschen Olympischen Sportbund gemeldet.
Ein Sprecher des Vereins Miteinander e.V. sagte dem MDR, wenn Kinder Seite an Seite mit Neonazis und anderen Rechtsextremen Kampfsportfähigkeiten erlernen könnten und dadurch in ein rechtes Milieu "hineinsozialisiert" würden, sei das hochgradig problematisch. Dann werde Rechtsextremismus normalisiert.