Finanziell läuft es bei der AfD: Eine Berlinerin vererbt ihr 6 Millionen Euro. Auch im laufenden Wahlkampf hat die Partei bereits drei Millionenspenden erhalten.
Die Reichen und Mächtigen hören nicht auf, die AfD zu unterstützen. Wie der Spiegel unter Berufung auf den Rechenschaftsbericht berichtet, erhielt die Partei im Jahr 2023 eine Rekorderbschaft von knapp 6 Millionen Euro – von einer Helga Schwab aus Berlin-Dahlem.
Demnach soll die autoritär-nationalradikale Partei auch Eigentümerin von zwei Mehrfamilienhäusern in Berlin geworden sein, je 2 Millionen Euro wert.
Die Immobilien befinden sich in den Stadtteilen Schöneberg und wiederum Dahlem. Ob diese ebenfalls von Schwab stammen, blieb zunächst unklar.
Die AfD beantwortete Nachfragen zur Erbschaft nicht. Der Rechenschaftsbericht der Partei ist bisher noch nicht öffentlich.
Bereits vor einigen Jahren hatte die AfD über 10 Millionen von einem psychisch kranken Erfinder geerbt, ein Großteil davon Goldbarren.
Allerdings wurde das Testament juristisch angefochten, da der Mann mehrere Testamente hinterließ und seine Geschäftsfähigkeit angezweifelt wurde.
Hinzu kommen seit Jahresbeginn hohe Parteispenden: Im laufenden Wahlkampf hat die Partei bereits drei Millionenspenden im Wert von insgesamt knapp 5 Millionen Euro erhalten – und damit sogar mehr Geld als die CDU.
Eine Spende, eine Plakatkampagne mit über 6.000 Plakaten im Wert von 2,35 Millionen Euro, kam aus Österreich von Gerhard Dingler, einem ehemaligen Landesobmann der extrem rechten FPÖ.
Ob die eher schlichte Plakatkampagne in Warnfarben allein von Dingler stammt, bleibt unklar. Die Plakate bezeichnen die AfD als „Bürgerliche Alternative“ zu anderen Parteien – mit rhetorischen Suggestivfragen wie „Weiter Arbeitsplätze vernichten mit CSU + Rot/Grün? Deshalb AFD! Die bürgerliche Alternative“.
Die AfD war selbst offenbar unzufrieden mit der Kampagne, weil diese nicht zum eigenen Auftritt passe. Angenommen hat sie die Spende dennoch, obwohl sie bereits in Vergangenheit mit einer Spendenaffäre wegen einer externen Plakatkampagne zu kämpfen hatte.
Eine weitere Spende von 1,5 Millionen Euro kam von dem während der Coronapandemie abgedrifteten Pharma-Multi-Millionär Winfried Stöcker.
Zudem erhielt die Partei knapp 1 Million Euro vom geschassten Aufsichtsrat der Böttcher AG, wobei die Staatsanwaltschaft Mühlhausen wegen möglicher Strohmannspenden ermittelt, da unter der vom Spender angegebenen Adresse nur ein Briefkasten existiert.
Bemerkenswert sind die Spenden insbesondere für eine Partei, die gegen Eliten hetzt, sich aber von Reichen pampern lässt.
Tatsächlich aber ist auch das AfD-Wahlprogramm zugunsten der Reichen und Unternehmer ausgerichtet: Sie würden übermäßig von der Steuerpolitik der Partei profitieren – im Gegensatz zu kleinen und mittleren Einkommen.
Ökonomisch wären vor allem eine disruptive EU-Politik sowie die Rückkehr zur D-Mark wirtschaftlicher Suizid, wie viele Wirtschaftsexperten betonen.
Dennoch hoffen einige Unternehmer auf eine marktradikale Politik wie die von Javier Milei in Argentinien. Das jedenfalls steht im Einklang mit den rechtsradikal-libertären Positionen der AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel.