Sehr interessante Einsichten in die Welt und Probleme von Super-Reichen. Und für mich auch die Erklärung, warum alle immer Mittelschicht sein wollen, sowohl die Armen als auch die Wohlhabenden: Es geht um die soziale Teilhabe. Der Mensch ist ein Rudeltier. Ist er zu Reich oder zu arm, dann ist er nicht mehr in der Gruppe. Das macht krank. Die bestee Erklärung, für viele Fragen, die ich dazu hatte.
Kinder aus Familien mit jährlichen Haushaltseinkommen von mehr als fünf Millionen Dollar entwickelten dreimal so häufig Suchterkrankungen wie jene aus Mittelschichtsfamilien.
Die Traumata, die Kinder von Superreichen mit sich tragen, seien vergleichbar mit den Traumata, die man bei den Ärmsten vorfindet, sagt Gerber: "Am unteren sozioökonomischen Ende ist es häufig die alleinerziehende Mutter, die mehrere Jobs hat, um über die Runden zu kommen, und abends zu müde ist, um aufmerksam mit ihren Kindern zu sein. Ähnliche Muster von emotionaler Vernachlässigung sehen wir bei Superreichen, wenn auch aus anderen Gründen: Die Kinder werden früh auf teure Internate geschickt oder wachsen in einem von Mauern abgeschirmten Haus mit 30 Zimmern und wechselnden Nannys und Hausangestellten auf."
Einer aktuellen Studie des Ökonomen Mikkel Bennedsen zufolge liegt die Grenze heute bei 200.000 Dollar. Ab dem Punkt, an dem man gar nicht mehr arbeiten muss und nur von Zinsen leben kann – circa fünf Millionen Euro Vermögen –, sinkt die Glückskurve seiner Erfahrung nach dann rapide, sagt Gerber.
Was alle seine Patienten verbinde, seien Einsamkeit und Misstrauen gegenüber anderen, sagt Gerber. "Ich fühle mich nicht verstanden, ich fühle mich nicht verbunden mit der Welt.
Was lerne ich für mich daraus? Folgendes:
- Bedingungsloses Grundeinkommen, was ich gut finde und finanziell unterstütze, sollte in einer Höhe sein, die Arbeiten gehen nicht ersetzen kann.
- Arbeiten ist nicht nur Geld ranschaffen, sondern auch gesellschaftliche Teilhabe, Gemeinschaft und somit Sinn
- Nimm dir Zeit für die Kinder und Frau
- Lass den Kindern, die Möglichkeit etwas eigenes zu schaffen/ leisten/ aufzubauen/ zu erreichen
- Die deutsche Eigenart, Reichtum zu verschleiern, ist weise
- Reich ist erst, wer mehr als 5 Millionen hat
- Ab einer gewissen Menge hat Geld die Eigenheit, den Charakter und Geist des Besitzers zu ändern - ähnlich Drogensüchtiger
- Arme und Reiche haben seelisch und geistig mehr gemein, als ich dachte. Der einzige Unterschied ist der Kontostand und die daraus resultierenden Aktivitäten. Ansonsten ziemlich gleich.
- Ich bin froh, nicht reich zu sein.
Den habe ich auch gelesen. Da hat die Ehefrau, unter dreifach Belastung, die emotionale Vernachlässigung der Kinder bekämpft. Vater hat ja nichts gemacht, weil zu wichtig als Geschäftsführer.
Wusste nicht, ob ich lachen oder weinen soll, als ich zu der Stelle kam, dass sie damit vorleben will, dass eine Frau mit Kindern auch voll berufstätig sein kann.
Was sie vorlebt ist, dass die Frau dann trotzdem den Haushalt und die Kindererziehung mindestens alleine organisieren muss, wenn schon nicht komplett selbst erledigen. Alles was so liegenbleibt, von Spielzeug bis Betreuung am Abend bleibt natürlich auch an ihr hängen. Dafür kriegt sie dann von ihrem Mann ab und zu ein nettes "Meine Frau hält mir den Rücken frei" und nur hin und wieder vorgehalten, dass er ja viel mehr verdient. Da lernen die Kinder wie moderne Gleichberechtigung aussieht!
Ich glaube was sie vorlebt ist Autonom im Leben zu bleiben. Sich nicht von der Gunst des Ehemanns oder Ehefrau oder jemand anderem abhängig zu machen.
Oder mal anders rum, wenn der Herr GF schon ab und an mal von oben herab ist zu seiner Frau, was glaubst du, denn wie der die behandeln würde, wenn sie komplett von ihm abhängig wäre. Sie kann jederzeit gehen und Tschüss sagen. Deshalb respektiert er sie erst.
Ich glaub, das kam falsch rüber, was ich geschrieben hab. Du hast schon recht und ich kann verstehen, warum sie das macht. Es macht mich nur traurig, dass das der Normalzustand ist, der an die Kinder vermittelt wird.