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this post was submitted on 04 Feb 2024
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Ich finde ja erschreckend, dass die Bildungsabschlüsse von Männern so schlecht geworden sind. Also über die Jahre hinweg. Müsste man ja eigentlich mal Jungen mehr fördern, oder?
Tja, oder Jungs sind einfach früher in der Bildung so sehr bevorzugt worden und das Bildungssystem so sehr auf ihre Erfordernisse eingestellt, dass der Wegfall davon das Feld gelevelt hat und jetzt zum Tragen kommt, dass sich die Mädchen besser ans Schulsystem anpassen können und bis zu einem gewissen Alter den Jungs vorraus sind.
Ich bin 1972 in die Schule gekommen und Mädchen hat man damals alle möglichen Steine in den Weg gelegt, angefangen damit, dass einfach angenommen wurde ich gehe zur Hauptschule und habe dann Kinder und arbeite in einem Niedriglohn Nebenjob, über dem Zwang zu Hauswirtschaft statt Werken, bis hin zu Maßregelung kleinster Aufmüpfigkeit während Jungs halt Jungs waren und man ihnen alles hat durchgehen lassen in der Schule und ausserhalb. Wir Mädchen mussten noch das Klassenzimmer kehren und die Tische wischen, die Jungs durften schon mal in den Hof zum Spielen. Die Jungs bekamen auch die besseren Noten weil "die brauchen ja mal einen Beruf mit dem sie eine Familie ernähren können".
Auch gerade was Familien mit Intergationshindergrund angeht, sind in den letzten Jahren die Hindernisse für viele der Mädchen weggefallen, die von den Familien gesetzt wurden. Hier im Viertel laufen gerade reihenweise die Schwestern ihren Brüdern bildungstechnisch davon und das führt zu einigem Konfliktpotential innerhalb der Familien.
Natürlich muss man sich um Ausgleich bemühen, aber man muss sich halt nicht wundern wenn Gleichberechtigung und Abbau von Bevorzugung Auswirkungen nach unten hat. Die Auswirkungen gab es ja vorher auch anders herum, als "Mädchen halt schlecht in Mathe" zu sein hatten um die Jungs besser aussehen zu lassen, oder Förderung für Mädchen nicht statt fand weil "lohnt sich nicht, du kriegst ja eh gleich Kinder".
Ich habe da einige Narben aus meiner Schulzeit, bis hin zum Professor in Informatik der meinte "dann erkäre ich es ihnen mal so, Frau Wirrvogel, dass auch sie als Frau es verstehen können".
Bin ungefähr Dein Alter und kann das alles leider bestätigen.
Was mir auch krass im Gedächtnis geblieben ist aus Anschauung im Alltag: Der tägliche Sexismus, die üblen Sprüche, die selbstverständlichen Anfassereien, das aggressive Abwerten als "frigide" etc., wenn frau sich dagegen gewehrt hat, und was nicht noch alles.
Der Clou: Ich bin männlich und habe das bei meiner Mutter, bei Freundinnen, bei Cousinen mitbekommen - die waren Freiwild und ständig in Gefahr, sexuell attackiert oder entsprechend abgewertet zu werden.
Ich kann jede Frau verstehen, die so etwas völlig und total scheiße findet. Ist es nämlich auch.
Das liest sich jetzt wie so ein Rachefeldzug Marke Recht so. Also müssen jetzt alle Jungen dafür leiden, weil du es damals schlecht hattest. Alle Jungen sollen jetzt mal unterfördert werden, damit die das mal wissen, was das hieß damals. Mannomann. Ziemlich armseliger Gedanke.
Geschlechtergerechtigkeit und Chancengleichheit gilt dann nur für weibliche Menschen, oder?
Vorsicht, sonst wirst du noch zum Feind der linken Schwarm'intelligenz'
Alles gut. Mir war nach ein Brotkrumen auslegen für die Triggerhühner.
Überhaupt nicht. Lern lesen.
Wo steht was von „müssen unterfordert werden“ ? Spring mal in den Teich, du brauchst Abkühlung.
Das sind eine Menge Worte für "Ich habe deinen Kommentar nicht gelesen."
Steht da nicht umsonst, aber anscheinend vergebens, wenn du es überliest.
Ich finde das was passiert nur nicht verwunderlich und verstehe nicht warum man nicht erwartet hat, dass es passiert und Gegenmaßnahmen ergriffen hat um es zu verhindern (hier mein Pikachu Gesicht einfügen) und selbstverständlich ist Chancengleicheit wichtig. Ich schildere ja gerade deshalb meine Wunden, weil Benachteiligung solche hinterlässt für ein ganzes Leben, unabhängig vom Geschlecht.
Oh, dann habe ich deinen Kommentar scheinbar nicht richtig verstanden. Schade das es immer solche Pendelbewegungen gibt und nicht ein rechtzeitiges Gegenlenken.
Was du erleben musstest macht mich schon nur beim Lesen wütend. Unfassbar.
Jungen fördern passt nicht in den Zeitgeist
Niemand sollte gefördert werden, dann gibt es nicht mehr solche Bedürftigen wie ihr beiden, die sich benachteiligt fühlen. Wird Zeit das mal wieder gesiebt wird, und nicht jeder denkt er könnte CEO von Apple etc. werden
Es geht hier doch um das grundlegende Schulsystem, welches ein bestimmtes Geschlecht bevor- oder benachteiligen kann. Wenn ein Geschlecht mehr Probleme damit hat lange Zeit still zu sitzen und den Unterricht zu folgen, dann wird es vom derzeitigen Schulsystem benachteiligt. Die sind ja dann nicht zwingend weniger intelligent, aber lernen halt schlechter, weil das System für sie schlechter funktionert.
Ich fürchte schon. Würde zumindest ins Bild der Umfrage passen, wenn die Jungs der Gen Z sich benachteiligt fühlt durch das ganze „Gendern“.
Vermutlich weniger durch das Gendern, aber schon jede Menge Hinweise, dass der Bildungsbereich - also der Bereich, in dem sich die Gen Z Jungs fast ihr ganzes Leben bewegt haben - Jungen eher benachteiligt als Mädchen (ganz wichtig, das muss keine Einbahnstraße sein.) Da war gerade ein Artikel im Guardian, auch im Kontext mit der zunehmenden Beliebtheit von Demagogen wie Andrew Tate.
https://www.theguardian.com/society/2024/feb/03/andrew-tate-symptom-not-problem-why-young-men-turning-against-feminism
Ich kenne dann auch noch ältere, aber belastbarere Daten, die z.B. sagen, dass Jungen bei gleichem Wissenstand schlechtere Noten bekommen und eben Frage, ob inwieweit es ein Problem ist, das die überwiegende Zahl der Lehrkräfte weiblich ist.
Ich seh's positiv: Wenn wir in einigen Bereichen bereits überkorrigiert haben, ist unsere Gesellschaft von echter Gleichberechtigung vermutlich gar nicht so weit weg.
Bezüglich deines letzten Punktes: Ich sehe es absolut nicht als Positiv an das wir "überkorrigiert" haben. Das treibt super schnell junge Leute in Rechte Richtungen die einfache Erklärungen anbieten für komplexe Probleme. Grad als junger Mensch ist man da nochmal ein wenig anfälliger und festigt seine Meinung schnell in ein einfaches Weltbild. Es muss schleunigst geschaut werden dass hier die Gleichberechtigung in der Schule ankommt in allen Formen, damit wir nicht eine halbe Generation Anfällig machen für Propaganda.
Und das Problem scheint ja nicht neu zu sein. Dein Artikel vom Handelsblattz ist von 2007. Wird schleunigst Zeit hier aufzuholen und den Jungs von heute zu zeigen das Gleichberechtigung nicht immer heißt das Männer zurückstecken müssen, sondern das Gleichberechtigung wirklich was geiles sein kann, das wirklich allen was bringt.
Ich sehe nicht die selbst Überkorrektion als positiv. Ich sehe die Überkorrektion als Anzeichen, dass die Gesamtsituation nicht allzu schlecht ist. Genauso ist es unter Umständen "positiv" wenn du höllische Schmerzen in deinen Füßen hast. Dann weißt du immerhin, dass die Nerven in deiner Wirbelsäule noch intakt sind.
Es ist doch recht einfach:
In diesem Artikel gibt es folgendes Zitat: "He stresses that many of the men he deals with have positive attitudes to women and feminism, but he says some can feel they are being stereotyped, or blamed for others’ actions."
Dies beschreibt das Kernproblem des aktuellen Feminismus. Die gefühlte moralische Überlegenheit gegenüber aller cis-männlich gelesenen Personen (was to-be-fair 99 % aller männlich gelesenen Personen ausmacht).
Stroh-Mann Argumente bei jedweder Diskussion an den Kopf geworfen zu bekommen ist nun mal ein guter Garant etwaige Feministinnen, als Feinde anzuerkennen.
Stattdessen sollten ALLE sich auf das Principle of Charity berufen und so handeln: https://de.wikipedia.org/wiki/Prinzip_der_wohlwollenden_Interpretation
Als jemand der relativ frisch aus dem ganzen Apparat raus ist: das Bildungssystem ist meiner Meinung nach für sowohl Jungs als auch Mädchen in einem Katastrophalen Zustand aber, und ich basiere das fast ausschließlich auf meiner eigenen Erfahrung also 100% Spekulation, das System neigt eher in eine Richtung in der Jungs einen größeren Nachteil haben. Das reicht vom Umgang der Lehrer mit Konflikten zwischen den Schülern über die Auswahl und Gewichtung der verschiedenen Fächer bis hin zu sehr offenem Sexismus gegen die Jungs Seitens der Lehrer(-innen).
Wie gesagt alles nur eigene Anektoden und nicht auf breiteren Fakten basiert aber hier einige Meinungen:
Abgesehen davon eine Anekdote die eventuell Einblick gibt warum Rechts bei Jungs so gut ankommt:
Uns (den Jungs im Jahrgang) wurde immer vermittelt, dass es quasi keine Unterschiede in der schulischen Leistung zwischen Jungs und Mädchen gäbe und wir halt einfach schlechter in Sachen wie Kunst oder Musik wären und wir an den schlechten Noten halt selber Schuld seien. Das haben wir (fast alle) dann auch erstmal so als Tatsache hingenommen, was soll man denn auch anders machen als Kind ohne Lebenserfahrung. Problematisch wurde das dann erst als die Sportleistungen anfingen massiv anders bewertet zu werden. Der Großteil der Beschwerden die ich gehört habe, und die ich auch von mir gegeben habe, waren zwar eher in die Richtung "man beschwert sich halt weil man keinen Bock aufs laufen hat" aber es hat dann doch die Frage aufgeschmissen warum nur im Sport so differenziert wird und ob da nicht eventuell an anderen Stellen auch differenziert werden müsste. Es wirft bei einem selbst einige Fragen auf wenn man immer hört "ihr seid halt einfach schlechter" nur um dann in einem Fach, in dem die Unterschiede zwischen den Geschlechtern selbst für "dumme" Kinder sehr offensichtlich sind, auf einmal eine Privilegierung der Mädchen zu haben. Es macht einen extrem misstrauisch dem restlichen System gegenüber weil als "dummer" Schüler hat man ja keine Ahnung ob man in irgendeinem Fach durch die eigene Physiologie benachteiligt ist. Also hängt man mit den Zweifeln in der Schwebe. Das macht einen extrem Anfällig für die Meinungen der Rechten.
Die Unterschiede der Bewertung im Sportunterricht wenn konkret leistungsbezogen bewertet wurde, war meiner Meinung nach komplett daneben bei uns.
Wir hatten einen Konditionstest in der Oberstufe, bei dem Noten nach der Zeit, die man beim Laufen braucht, gegeben werden, die Note floss direkt in die Zeugnisnote ein.
Ein Mädchen ist fast gegangen, die hat eine bessere Note bekommen als ich, der danach erstmal 30 Minuten auf dem Boden lag weil ich so fertig war, ich hatte sogar vorher extra geübt Zuhause.
Solange die Benotung nicht nach Tabellen gemacht wurde, fand ich sie im Sportunterricht allerdings halbwegs fair, auch wenn ich nicht so viel davon halte, dass der Sportunterricht überhaupt bewertet wird.
Dadurch kann nicht so fitten Menschen die Lust am Sport komplett ausgetrieben werden, was eigentlich das Gegenteil der Idee des Sportunterrichts ist.
Dein Argument, dass das Schulsystem schlecht ist, ist Stangenturnen?
Okay Janfox.