Das Hauptproblem ist hier meiner Meinung nach, dass die Schlagzahl der Kommunikation sich drastisch erhöht hat, aber die Arbeit selbst nach wie vor immernoch wie in den 80ern durchgeführt wird.
Ein populäres Beispiel hier sind Meetings. Die Tendenz, dort viele regelmäßige Termine mit vielen unnötigen Teilnehmern zu veranlassen, ist für mich Ausdruck eines Wunsches nach Kontrolle, aber eigentlich erzeugt man nur Stress. In den meisten Projekten ist man eh permanent dabei, miteinander zu kommunizieren, also braucht es keine "Abstimmungsmeetings" oder ähnliches mit 15 Teilnehmern, das ist völliger Schwachsinn.
In der Informatik (ich weiß, da sind ja auch viele von euch) gibt es darüber hinaus diverse agile Frameworks wie SCRUM, die aus meiner Sicht nur noch zum Übel beitragen. Sie vernichten die persönliche Assoziation der Entwickler mit ihrem Werk, indem Aufgaben absurt klein geschnitten werden, um sie zu generalisieren und damit auch jeden Funken von Stolz und Identifikation mit dem eigenen Werk. Dazu kommt dann eine nie endenwollende Welle von Retro-Pre-Refinement-Standup-Meetings, die dann auch noch effektiv den letzten Keim der Freude an der Arbeit um die Ecke bringt.
Nee, entweder wir reduzieren die Geschwindigkeit oder hören auf, uns selbst auf den Sack zu gehen, aber beides geht eben nicht auf Dauer.