So sehr das System falsch läuft, dieser Artikel beschreibt nichts davon. Stattdessen eine vergleichsweise privilegierte Familie, die anekdotische Probleme hat. Und das Festhalten an einer 30% oder 1/3-Grenze (je nach Darstellung), die nicht immer angebracht ist.
An irgendeinem Punkt muss auch die Diskussion anstehen, aus München weg zu ziehen. Da müssen die Eltern auch Mal das Wohl der Kinder vorne anstellen. Denn 10qm Kinderzimmer für 4 Kinder sind einfach nicht angebracht, selbst mit aufgeteiltem Schlafraum. Jobs gibt es eben doch auch woanders, auch Versicherungen und Stadtjobs. Das würde natürlich die systemischen Probleme des Mietmarkts nicht lösen, aber wenigstens könnten sie den Kindern den benötigten Raum bieten.
Und die 30%-Grenze trifft ärmere Menschen in ärmeren Regionen nochmal deutlich härter. Denn viele Sachen sind in Deutschland doch gleich oder ähnlich teuer. Lebensmittel, online-Bestellungen, Möbel, Deutschlandticket, streaming, (Computer-)spiele,... Der Lebensstandard ist damit viel stärker davon abhängig, wie viel Geld absolut nach Miete übrig bleibt. Auch wenn in München einige Sachen auch teurer sind, diese Probleme lassen sich für Außenstehende (und insbesondere solche, die arm sind) kaum nachvollziehen.
Der Artikel sollte viel stärker die systemische Ungerechtigkeit hervorheben. Dass Menschen mit Eigentum in München in übertriebenem Ausmaß von der Gesellschaft profitieren. Und durch Ausnutzen von Schlupflöchern das weiter ausreizen. Zusätzlich (und noch schlimmer) natürlich Konzerne und ausländische Investoren.