Was sich am Sonntagnachmittag auf dem Platz in Königsdorf abspielte, war ein Novum in der Geschichte der Mittelrheinliga. Mit einem unfassbaren 21:0 überrollte der TuS Blau-Weiß Königsdorf den Rumpfkader des FC Teutonia Weiden und sorgte für das höchste je verzeichnete Ergebnis in dieser Spielklasse. Bereits zur Pause stand es 14:0 – Trainer Albert Deuker wechselte gleich fünf Mal aus.
Es hätte ein Spitzenspiel zwischen dem Tabellendritten und dem -sechsten anwerden können. Doch Weiden reiste mit nur 13 Spielern an, ohne Stammkräfte wie Yassine Ali Gnondi, Nuredin Alikahn, Cem Hircin oder Sulayman Dawodu. Für Deuker war früh klar, wohin sich das Spiel entwickeln würde: „Als Maik Kühnel vorm Spiel allein da stand, wussten wir schon, was kommen könnte.“
Das Ergebnis sorgte beim Königsdorfer Coach allerdings nicht für Freude – im Gegenteil: „Traurig und lächerlich! Lebenszeit-Verschwendung für jeden Anwesenden heute. Affront gegen den Amateurfußball. Sinnlosestes Spiel meines Lebens. Wozu bereiten wir uns tagelang vor?“, ärgerte sich Deuker nach dem Abpfiff maßlos und kritisierte gleichzeitig das Pokalvorgehen: „Auch gut, dass der FVM-Richter ihnen vor unserem Pokalspiel Pause gegeben hat. Denn im Halbfinale sind sie bestimmt auf einmal alle da.“
Bereits nach wenigen Minuten war die Partie entschieden, die Torschützenliste füllte sich im Minutentakt. Marzouk Kotya-Fofana traf allein vier Mal, auch Tobias Jendrossek steuerte drei Treffer bei. Die Gäste aus Weiden waren zu keinem Zeitpunkt konkurrenzfähig.
„Das ist ein ganz schwarzer Tag für die Mittelrheinliga“, bilanzierte Deuker. Ein Spiel, das sportlich kaum Aussagekraft besitzt, aber einen traurigen Eintrag in die Geschichtsbücher der Liga hinterlässt.