DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz
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Cool.
Leider habe ich auf die Schnelle keinen deutschsprachigen Artikel gefunden. Aber falls die üblichen Verdächtigen euch mal wieder was erzählen wollen, dass niemand in die deutsche Wirtschaft investieren wolle und Deutschland so viele Standortnachteile hätte und man den Unternehmen mehr Freiheiten lassen und Steuergeschenke machen müsse...
Den ersten Teil erzähle ich dir aus meiner Branche (IT) auf jeden Fall, weil es stimmt. Und ja, Steuererleichterungen sind absolut überlebensnotwendig für den Standort, neben Bürokratieabbau, der mit Freiheiten einher geht.
Das Problem sind überhaupt nicht diese Forderungen, sondern wer sie erhebt. Das sind nämlich keine kleinen 20-Personen-Betriebe, sondern die lobbyierenden Großkonzerne, von deren Gewinn das Land langfristig absolut null und nichts hat.
Wohl wahr. Den Kleinen ist es egal, weil sie gute und neue Produkte haben, die gekauft werden.
Den Großen geht es darum, den letzten Cent an Gewinn zu optimieren.
Es ist den Kleinen überhaupt nicht egal, sie haben leider keine Wahl. Entweder verkaufen sie den Dreck weiter, der ihnen diktiert wird (um uns herum hauptsächlich SAP und Adobe) oder sie geben auf. Das ist nicht die Innovation, die so dringend gebraucht wird.
Bin in einem anderen Sektor unterwegs und da machen die Kleinen tatsächlich Innovation und treiben die alten Platzhirsche vor sich her. Aber: Die europäischen Platzhirsche stehen im weltweiten Wettbewerb ganz gut da. Asien kann, wie oft, mit günstigen Preisen locken.
Klingt gut. Darf ich fragen, welcher Sektor das ist?
Robotics
Spannender Bereich!
Eines kann ich schon verraten: Die Weltherrschaft durch Roboter ist noch weit entfernt.
Wenn es einigermaßen gut läuft, bekommen wir einige Aufgaben automatisiert bevor wir 2030 zu wenig Arbeitnehmer haben. Dann ist wieder DDR-Warteschlange angesagt. Die Schaufenster sind dann zwar voll, aber keiner da, der einem verkauft.
Ich fürchte das auch. Ich hab mal versucht, mit der Anschaffung eines Bausatzes meinen Teil zur Übernahme der Welt durch Roboter-Overlords beizutragen, aber mein Overlord konnte leider nichtmal anständig geradeaus fahren.
Hehe. Besoffener Robbi. Es sind komischerweise „die einfachen Sachen“, die schwierig sind. Fahren, gehen, greifen, etc Alles das, was ein 3-5 jähriges Kind lernt und dann hinbekommt. Schach spielen und ähnliches können Computer besser als Menschen.
Mein Learning: Bewusstsein ist kein Im-Kopf-sein-und-aus-dem-Fenster/Auge-schauen. Es ist eher ein In-der-Welt-sein mit Körper und Körperfeedback.
Deshalb habe ich auch nicht so viel Angst vor der AGI-KI. Stelle ich mir ein wenig wie die Köpfe in der Kammer bei Futurama vor
Das Bild ist jetzt auch schon einige Jahre alt, damals gab's noch keine (gute) optische Bilderkennung.
Aber das trifft natürlich auch für Industrieroboter (Bagger 288) und Hände/Feinmechanik.
Es sind komischerweise „die einfachen Sachen“, die schwierig sind. Fahren, gehen, greifen, etc
Das Moravecsche Paradoxon. Er hat das ziemlich plausibel erklärt, finde ich.
Ich finde das aber echt spannend. Das sprengt jetzt hier vermutlich den Rahmen, aber mich würde interessieren, was du einem Typ wie mir empfehlen würdest als Einstieg. Auf der Weichwarenseite hätte ich gutes Vorwissen, ich schreibe seit 30 Jahren C++ und hab auch schon einiges an Tiefebenene und Mikrosteuerer gesehen.
Wenn's dir um die Software-Seite geht, dann gibt es da verschieden Open Source virtuelle Umgebungen, in denen virtuelle Roboter "trainiert" werden.
Für Einsteiger: https://github.com/Farama-Foundation
Eine etwas ältere Liste: https://github.com/clvrai/awesome-rl-envs?tab=readme-ov-file#robotics
Danke, ja, auch. Aber ich würde auch gern mit echter Hardware arbeiten.
Dachte ich mir eigentlich. Die Leute in dem Bereich arbeiten natürlich auch mit physischen Robotern, aber ich weiß nicht, ob was fürs Hobby-Budget dabei ist. Jedenfalls, wenn es KI/Reinforcement Learning sein soll, dann wird man wenigstens auch Simulationen benutzen, sonst geht's zu langsam.
Meine 2 cents, was ich glaube was gebraucht wird:
- Steuerung, Kinetic, etc ist eigentlich schon gelöst - gibt sogar schon 2-Beiner/ Humanoide
- Offene Punkte sind immer noch Perception, Verständnis der Umgebung und Intention (also wohin fährt dieses Auto/ Fussgänger vor mir und ist das ein vorsichtiger oder aggressiver Typus. Das gibt es so langsam bei Autos, aber bei der Robotik ist lange nicht so viel Kohle im Spiel, daher zeitverzögert)
- Was gut läuft sind Mobile Roboter. Die sind um Faktor 4-6 günstiger als Roboterarm mit dem Drumherum. Daher läuft der Markt dort besser.
- Humanoide brauchen noch ca. 10 Jahre bevor die ernsthaft einsetzbar sind, würde ich sagen
- Was immer gebraucht wird und bessere Jobsicherheit hat, ist der Übersetzer von Kundenbedarf zu Technik. Nenne es Business Dev, Key Account, Technischer Vertrieb o.ä.
- Wenn du für Asiaten oder Amis arbeitest, kannst du das idR auch ausm Homeoffice in den obigen Berufen. Wird aber gelegentliche Fahrerei dabei sein.
- Roboter sind idR für Zielbranchen zugeschnitten. Such dir einen AG der eine gute Zielbranche (kein Automobil, aber Service, Gesundheit, Logistik, Reinigung) bedient und auch einige vernünftige Produkte hat. Bei Startups gehen gerade hier und da die Lichter aus.
- Wenn du coden willst, bin ich mir nicht sicher, ob das so gut wäre. Es gibt viele Bibliotheken und Frameworks für fast alles. Basics sind alle durch. Die Anpassung an die Realität und Kundenbedarfe ist gerade der springende Punkt
- Oder du machst was Spezielles. Sowas wie Roboter für Events, Shows, Freizeitparks, Ausstellungen programmieren. Ist sicher interessant, aber finanziell eher ein hartes Brot.
Danke für deinen Input. Mir geht es aber tatsächlich im privaten Interesse darum, sowas zu lernen. Klar, ich hatte schon angenommen, dass es Frameworks für alles mögliche gibt, aber ich verdiene schon meine Brötchen mit meiner Profession und möchte einfach mal wieder tiefer in das Thema tauchen. Sowas mache ich meist, indem ich wirklich selbst einmal auf Grund tauche, bis ich verstanden habe, worum es geht und dann mache ich auf höherer Ebene weiter. Also es muss weder wirtschaftlich noch effizient oder zielgerichtet sein, ist einfach ein reines persönliches Interesse an der Materie.
Ah okay, verstehe. Es gibt viele Roboterkits für Schule und Uni‘s. Level und Tiefe ist da je nachdem. Oder du schaust dir ROS (Robotic Operating System) oder Industrial-ROS an. Letzteres macht das ROS robuster, da es Problemchen mit Real-time Services hat, wenn zu viel gefunkt wird. Kommt auf deinem Geschmack an, wie tief du da einsteigen möchtest.
Ich selbst bin da aber nie in die Tiefe gegangen. Kann zwar Programmieren, tue das aber nicht bei Robbis. Ich arbeite in Übersetzerfunktion 😜
Werde ich mir auf jeden Fall anschauen, danke dir vielmals! Ich bin gerade im Urlaub und daher etwas kurz angebunden auf deinen viel zu guten Kommentar, ich hoff, das kam nicht desinteressiert. Dein Feld finde ich einfach mega spannend und irgendwie freut es mich auch, wad neues anzugehen ohne jede Ahnung und dumme Anfängerfehler zu begehen. Programmieren hab ich irgendwie durchgespielt, da ist nach drei Jahrzehnten alles zumindest mal angesehen und ausprobiert worden, dann doch lieber dumme kleine nicht funktionierende Roboter basteln :)
Viel Spaß und einen schönen Urlaub
Dankeschön! Morgen geht's leider schon wieder heim.
Ist 2023. Und knapp vor den USA. Ob da die 2024 gekippten Subventionsinvestionen wie Chipfabriken und Batteriefabriken auch mitgezählt wurden? Trotzdem beeindruckende Zahlen.
Heisst leider nicht, dass die deutsche Industrie keine Probleme hat. Trotz der Bürokratiekacke hier, scheint die Rechtssicherheit ja bei Ausländern zu punkten.
Anekdotische Evidenz: Die Techstartups aus USA und Asien mit denen ich zusammen arbeite, machen ihr Europaoffice alle in Holland auf. Scheint dort attraktiver zu sein.
Edit: Fällt mir ein. Die machen auch keinen Produktionsstandort auf. Nur ihr Sales-Office. Im Artikel wird ja Produktion erwähnt.
Editedit:
Es geht um Aufkäufe, weniger um neue Bauten
“FDI encompasses all kinds of cross-border investments made by an entity resident in one economy (direct investor) to acquire a lasting interest in an enterprise operating in another economy (direct investment enterprise)“
Hat jemand den Draghi-Bericht der EU gelesen? Es würde mich interessieren, worauf sie gekommen haben.