Hanna S. soll in Budapest Personen mit einem Schlagstock und Pfefferspray angegriffen haben, die sie zum rechtsextremen Spektrum zählte. Nun wurde sie in Nürnberg festgenommen.
Am Montag ist in Nürnberg eine mutmaßlich gewalttätige Linksextreme festgenommen worden. Die festgenommene Hanna S. soll gemeinsam mit Gleichgesinnten im Februar 2023 in Budapest drei Personen mit Schlagstöcken und Pfefferspray angegriffen haben, die aus ihrer Sicht Rechtsextreme gewesen sein sollen. Das teilte der Generalbundesanwalt am Dienstag mit.
Es waren Rechtsextreme. Die waren bei einem Neonazi-Aufmarsch.
Die Gruppe, zu der S. gehört haben soll, soll eine linksextreme Vereinigung sein, die den demokratischen Rechtsstaat ablehne. S. soll mit anderen aus der Gruppe im Februar vergangenen Jahres nach Budapest gereist sein.
Damals fand dort der »Tag der Ehre« statt, zu dem jedes Jahr Rechtsextreme aus ganz Europa anreisen. Zuletzt waren es um die 3300. Anlass für den »Tag der Ehre« ist ein Ausbruchsversuch der deutschen Wehrmacht, der Waffen-SS und ihrer ungarischen Kollaborateure aus der im Februar 1945 von der Sowjetarmee belagerten Stadt.
Die Neonazis treffen sich auf dem zentralen Kapisztrán-Platz in Budapest und wandern über Nacht in das Dorf Szomor. Offiziell handelt es sich bei der Wanderung um ein »Sportevent«.
Zecken klatschen ist ja auch so ein Szenetypischer Sport
Die linksextreme Gruppe, zu der S. gehört haben soll, soll dort mindestens fünf Angriffe auf Personen verübt haben, die ihrer Ansicht nach Rechtsextreme waren.
S. soll an zwei dieser Angriffe beteiligt gewesen sein: Die Angreifer sollen unter anderem mit Schlagstöcken insgesamt drei Personen geschlagen und sie mit Pfefferspray besprüht haben. Ihre Opfer erlitten demnach Prellungen und Platzwunden am Kopf.
Hanna S. sitzt laut der Mitteilung nun in Untersuchungshaft.