Der Artikel bringt schon einige interessante Punkte. Aber unterm Strich wirkt die Kritik und das vorgeschlagene Vorgehen auch nicht wirklich ganz ausgekoren. Ich finds auch nervig, wenn sich Aktivistis in Revolutionsromantik verlieren und dann nicht mehr auf konstruktive Methoden setzen.
Aber es braucht doch trotzdem Proteste gegen solche Unternehmen und ihre Projekte, auch wenn die Arbeitenden vor Ort nicht on board sind. Wollen wir erst warten, bis sich Tesla da ewig breit gemacht hat? Um dann langsam die Änderungen zurückzunehmen? Auch in der Kohleindustrie sind ja Arbeiter:innen oft gegen die Proteste, aber wäre es deswegen besser, nicht mehr gegen diese riesigen Zerstörungsakte vorzugehen? Natürlich müssen Arbeiter:innen abgesichert werden, aber dass ihre Jobs angegriffen werden ist per se noch kein Argument gegen Proteste.
Und alle Hoffnungen auf Gewerkschaften setzen ist ja wohl mal mega blauäugig. Die etablierten, großen Gewerkschaften sind ja wohl genauso wenig an Umweltschutz oder Sozialismus interessiert wie die Vorstände. Sie haben mittlerweile genug Macht, um diese eben auch gegen ökologische oder antikapitalistische Kritik verteidigen zu wollen. Die Lösung des Artikels basiert aber genau darauf, auf eine Organisierung eben jener Gewerkschaften irgendeine Veränderung zu erreichen.
Klima- und Umweltschutz sind schließlich nur wirklich umsetzbar, wenn wir uns vom Kapitalismus verabschieden. Genauso verhält es sich mit dem Recht und Schutz von Arbeiter:innen. Der Artikel ist mMn recht apologetisch gegenüber dem kapitalistischen System und nicht willig, einen Weg daraus zu finden.