Ich finde, Perens verlangt viel zu viel von FS/OSS. Er würfelt jede denkbare Art von Generalkritik in seine Argumentation. Überwachung und Datenkraken sind ein Problem, ja, aber nicht vorrangig eines, was jetzt auf die falsche Ausrichtung von Open Source Lizenzen schließen ließe.
Das ist für mich immer das Problem mit der FSF gewesen. Die wichtigen Grundlagen des Copyleft, um das es geht, verwässern durch moralistische Ideologien der Gründer.
Man kann ja über Open Source meckern wie man will, aber dass es verfehlt hat, den Menschen zu dienen und nur Konzernen nutzt, ist einfach nicht wahr. Ich bin seit 30 Jahren Entwickler und ich wäre wie alle anderen verloren, gäbe es keine Open Source libraries oder frameworks.
Und so sehr man die Konzerne da auch für alles mögliche kritisieren kann, es ist nicht so, dass davon die Menschen gar nichts hätten. Wenn ein Valve hergeht und natürlich mit Gewinnabsicht ein Proton für Linux entwickelt, ist das ein immenser Gewinn für die Community. Wenn ein Microsoft und ein Google wichtige Patches für den Linux Kernel beisteuern, weil das der Backbone ihrer Rechenzentren ist, ist das gewinnorientiert, aber bringt alle anderen immens voran.
Mein Take: Wir sollten aus meiner Sicht hier mal weniger über die Technik von Software sprechen, sondern die Ideen. Die werden nämlich nach wie vor schamlos von Konzernen geklaut und mit großer Salesarmada gewinnbringend verschachert. Weil Patente sich der Otto-Normal-Entwickler weder leisten kann, noch weiß er, wie das genau funktioniert. Und weil Urheberrecht einer Idee alleine nicht reicht und schwer belegbar ist. Aber wenn wir von Entwendung geistigen Eigentums sprechen, dann für mich eindeutig auf dieser Ebene, denn hier fließt garantiert nichts zurück in die Community.