warum ist es so schwierig in Deutschland, einen Psychotherapeut/in zu finden?
Eine Psychotherapiestunde sind 60 min Arbeit. Üblich sind wöchentliche Sitzungen. Eine Therapie dauert je nach Problem 12–100 Sitzungen oder mehr. Ein paar Stunden pro Woche gehen für Telefonsprechstunden, Antragstellungen, Supervisionen, Fortbildungen und Bürokratie drauf. Durchschnittlich behandelt jeder Psychotherapeut pro Quartal 49 Patienten. Nachdem die meisten Behandlungen länger als ein Quartal dauern, werden das < 100 Patienten im Jahr sein. Bei ca 37 000 Psychotherapeuten in Deutschland können pro Jahr maximal 3,7 Millionen Patienten psychothetapeutisch behandelt werden – eher weniger. Die Prävalenz psychischer Erkrankungen liegt in Deutschland bei 25–30 %, d.h. zwischen 21 – 24 Millionen Menschen könnten jedes Jahr von einer Psychotherapie profitieren.
Beantwortet das diese Frage?
Wie kann ich das beschleunigen?
Psychotherapeuten melden sich i.d.R. nicht. Dafür haben sie gar keine Zeit.
Auf der Liste der Psychotherapeuten die Telefonsprechstunden notieren, und jede Woche abtelefonieren.
Um es mal salopp zu sagen – wer das wegen anderer Aufgaben wie Arbeit nicht kann, kann eh keine Psychotherapie machen. Psychotherapeuten arbeiten meist auch 08:00–17:00, und gerade am Anfang wird man Termine (wöchentlich) mitten am Tag bekommen. Für eine Psychotherapie muss man inklusive Fahrzeiten und Vor- und Nacharbeit mindestens ⅓ Arbeitstag pro Woche einplanen.