this post was submitted on 19 Oct 2023
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founded 1 year ago
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Hatte heute eine (zugegebenermaßen zu hitzige) Diskussion über "macht Sinn" und "ergibt Sinn". Oder genauer: keine Diskussion, sondern ein an den Kopf werfen von "es wird ständig benutzt so" vs. "es ist ein Anglizismus". Da mich aber auch ehrlich interessiert, was eigentlich dahinter steckt (und die Diskussion das nicht wirklich beinhaltet hat), bin ich nach einiger Recherche zu dem Schluss gekommen, dass a) das, was ich nicht mag, "präskriptiv" bzw. negative Sprachkritik heißt, b) es vielleicht gar kein Anglizismus ist [2] und c) es zwar im Duden steht, aber "nur" als Umgangssprache [4] (unter "macht [k]einen Sinn").

Eure Meinung? Habe ich was wichtiges übersehen?

Quellen:

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[–] [email protected] 0 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (3 children)

Stil ist nichts weiter als eine von vielen Kommunikationsebenen der Sprache. Maßgeblich ist, wie überall anders, nicht eine "objektive Bedeutung", sondern was dein Adressat versteht. Wenn du "macht Sinn" schreibst, riskierst du damit, (edit: manchen Adressaten) zu kommunizieren, dass du die keine besondere Mühe um korrekt wirkendes Deutsch machst. Du überschreitest damit wahrscheinlich die Grenzen dessen, was man als Bildungssprache akzeptieren würde. Was wirklich korrekt ist und ob es ein Anglizismus ist oder nicht, ist dafür irrelevant, einfach weil nicht der Duden oder die Sprachgeschichte entscheiden, was innerhalb eines Stils akzeptabel ist, sondern die, die in diesem Stil kommunizieren.

[–] [email protected] 0 points 1 year ago (2 children)

~~Stil~~ Ausdrucksweise ist ~~nichts weiter~~ nicht mehr als eine von vielen Kommunikationsebenen der Sprache. Maßgeblich ist, wie überall anders, nicht eine "objektive Bedeutung", sondern was ~~dein Adressat~~ der Angesprochene versteht. Wenn du "macht Sinn" schreibst, ~~riskierst du damit~~ nimmst du damit in Kauf, ~~zu kommunizieren~~ mitzuteilen, dass du die keine besondere Mühe um ~~korrekt wirkendes Deutsch~~ richtigen Ausdruck machst. Du überschreitest damit wahrscheinlich die Grenzen dessen, was man als Bildungssprache ~~akzeptieren~~ annehmen würde. Was ~~wirklich korrekt~~ richtig ist und ob es ein Anglizismus ist oder nicht, ist dafür ~~irrelevant~~ unerheblich, einfach weil nicht der Duden oder die Sprachgeschichte entscheiden, was ~~innerhalb eines Stils akzeptabel ist~~ im Rahmen einer bestimmten Ausdrucksweise liegt, sondern die, die ~~in diesem Stil kommunizieren~~ sich in dieser austauschen.

Verzeihung, ich konnte nicht widerstehen :p

[–] [email protected] 0 points 1 year ago (1 children)

?? Was möchtest du mir sagen

[–] [email protected] 0 points 1 year ago

Ich fand in deinem Kommentar ein gutes Beispiel für die Bildungssprache, auf die du dich darin beziehst, und wollte mal den Unterschied zwischen ihr und Deutsch zeigen. Nimm das bitte nicht persönlich. Ich hab in dieser Hinsicht einen Fimmel, aber ich weiß das auch. Ginge es hier nicht um richtiges Deutsch, hätte ich Nichts gesagt. Soll jeder reden, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, solange er mir das gleiche Recht zugesteht.

Ich habe allerdings auch die Erfahrung gemacht, dass die »Bildungssprache« oft Bildungshuberei ist. Ich hatte vor Kurzem mit einem Mathematikstudenten zu tun. Dass dessen Vorzugsvokabel ›per se‹ ist, habe ich schnell gemerkt, welche Bedeutung er damit verbindet, ist mir bis heute nicht klar. Das er ein nicht besonders schwieriges Mathematikmodul nur knapp bestanden hat, weiß ich aber auch, und überrascht hat es mich nicht.