Deutschland
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Ich verstehe die Fetischisierung von Honig nicht. Früher war es sicher cool, ein paar Kisten irgendwo auf die bunte Wiese zu stellen und mit relativ wenig Aufwand (für den Menschen) Zucker fürs ganze Dorf zu generieren.
Heute produzieren wir mit noch viel weniger Aufwand Zucker in allen Farben, Formen und Geschmacksrichtungen für einen Bruchteil des Aufwandes mit dem Traktor, so wie jedes andere Lebensmittel auch. Der vom Verbraucher weiterhin eingeforderte Umweg über die Biene wirkt auf mich doch sehr skurril. Die "gesunden Inhaltsstoffe" sind im Honig nur so homöopathisch enthalten, dass man täglich einige Liter trinken müsste, um sie im Körper überhaupt nachweisen zu können. Die Artenvielfalt sinkt nachweislich im Umkreis der Millionen Bienenvölker in unserem Land. Warum stehen alle so auf das süße, klebrige Zeug?!
Vielleicht ist "gesunder Honig!" auch einfach einer der Glaubenssätze in der deutschen Nachkriegsseele, genau wie "gute Butter!" und "schlechte Geschmacksverstärker!". Das bekommt man nur schwer raus.
Gibt es eigentlich pflanzliche Alternativen wie Agavendicksaft, Ahornsirup oder Reishonig, nur regional? Mir ist keine bekannt.
Ist das mit den Bienenvölkern den wirklich die Ursache für weniger Artenvielfalt? Die sind ja in der Regel als Bestäuber auf/bei Obstwiesen, wo es wegen den Monokulturen weniger Arten gibt.
Jaein. Honig Bienen sind in Tat keine Bestäuber von vielen Nutzpflanzen. Das sind nämlich wilde Bienen. Wenn man vom großem Bienensterben spricht, sind es nämlich die wilden Bienen. Die Honigbienen sind, weil der Mensch sie ja die ganze Zeit züchtet, unbedroht. Spekulation: kann mir gut vorstellen, dass sich Bienen gegenseitig vertreiben und somit menschgemachte Honigbienenvölker zur Artenvielfaltsminderung beitragen. ¯_(ツ)_/¯ kein Experte