this post was submitted on 07 May 2024
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So schwer es mir fällt, ich muss das positiv kommentieren...
Etwas für die Gesellschaft zu tun, in der man lebt und diverse Vorteile genießt, sollte in die Erziehung einfließen. Auch um zu lernen dass unser Wohlstand einen Preis hat. Und ob das dann beim Militär, im sozialen Bereich oder im Umweltschutz gelernt wird, darf ruhig jedem mündigen Bürger ab 18 selbst überlassen werden. Aber trotzdem muss hier eine Pflicht her, um den Preis klar zu machen. Die Einsicht kommt erst mit der Erfahrung!
Wie im schwedischen Modell wird es einen Teil geben, der an der Waffe dienen will. Es gibt einen Teil der mal in die Pflege reinschnuppern möchte. Es gibt einen Teil Vogelbeobachter.
Warum verweigern wir unserer Jugend die Erkenntnis dass Demokratie Einsatz bedeutet? Es genügt nicht 12 Jahre auf die Schule zu gehen und danach die Lorbeeren zu kassieren. Demokratie ist hart, Mann! Egal ob mit der Waffe im Dreck oder im Katastropheneinsatz fürs THW.
Warum muss gerade die Jugend Einsatz für die Demokratie lernen, wenn bspw gerade Menschen mittleren Alters Demokratiefeindliche Parteien wählen(die hatten tatsächlich sogar meistens Wehrpflicht), alte Menschen die Lebensgrundlage ruiniert haben, große Teile des Vermögens eben nicht bei der Jugend liegen usw.
Die Menschen, die von einer Wehrpflicht betroffen sein werden, werden wahrscheinlich früher die Wehrpflicht/Pflichtdienst ableisten bevor sie überhaupt ihr Wahlrecht haben und auf sowas Einfluss nehmen können. Macht so richtig Bock auf Denokratie.
Dieser Gedanke ist leider extrem kurzsichtig und sehr gefährlich. Es reicht heute nicht auf die anderen zu zeigen. Das sollte doch jedem klar sein. Ja, alle Generationen davor haben Fehler gemacht, ist es nicht Zeit zu zeigen dass man es besser kann? Ein Einbringen der eigenen Stärken in Gebiete die man bisher strikt abgelehnt hat - aus eigenener Erfahrung weiss ich: meist aus Unwissenheit - kann durchaus bereichern. Und nochmal: egal ob beim Militär oder beim Umweltamt.
Wenn die Generationen, die die Fehler begangen haben immer noch Leben, die absolute Mehrzahl finanziellen und politischen Ressourcen haben und die meisten notwendigen Veränderungen blockieren oder uns aktiv in den Faschismus treiben, dann ist Fingerzeigen mehr als angebracht. Und Fingerzeigen hat mich bisher noch nie davon abgehalten auch für meine Überzeugungen einzustehen, ich kann nämlich mehr als eine Sache mit mekner Lebenszeit machen.
Dann mach doch bitte mehr aus deiner kurzen, wertvollen Lebenszeit als auf die Vergangenheit zu schauen und daurch verbittert zu werden. Diese altbackenen Generationen? Sie sterben aus, egal wie verbittert wir sind.
Wir machen die Zukunft, also schauen wir mit Abneigung auf das Errungene und machen daraus eine bessere Zukunft. Warum ist es für uns so schwer die Fehler der Vergangenheit zu akzeptieren, daraus Schlüsse zu ziehen und uns weiter zu entwickeln?
Vielleicht mal so gefragt: ist dir überhaupt klar, dass wir aktuell (nicht nur in Deutschland) den härtesten Rechtsruck seit 100 Jahren erleben und auf eine mehrheitlich rechtsextreme Bundesregierung zusteuern?
Wie ausführlich muss ich denn noch darstellen, dass ich auch die Gegenwart, die jetzigen Verhältnisse und die aktuelle Situation meine. Und diese haben zweifelsfrei großen, ich würde sogar sagen den größten Effekt auf die unmittelbare aber auch langfristige Zukunft.
Und wer ist überhaupt dieses "Wir" von dem du sprichst?
Du und ich. Ich wollte dich nicht provozieren, nur meine Gedanke dazu formulieren. Es tut mir leid wenn ich das unverständlich ausgedrückt habe. Mir liegt viel an diesen Dingen.