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„Das Sterben muss ein Ende haben“: Eine Bundestagsdebatte, die man gehört haben sollte
(www.tagesspiegel.de)
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Bei der du eben nicht lange genug zurück gehst, wenn du schon "kontextualisieren" willst. 1948 haben die Araber den Teilungsplan abgelehnt und einen Krieg angefangen, in dem Israel gegen alle Wahrscheinlichkeit lebend rausgekommen ist. 1967 haben die Araber wieder einen Krieg angefangen, den sie wieder verloren haben. Ebenso 1973. Dann kam als Antwort auf die Oslo-Verträge nur eine Intifada nach der anderen. Seit dem kompletten Rückzug Israels aus dem Gaza-Streifen hat sich nur die Hamas stärken können. Das Massaker vom 7. Oktober war mitunter das Schlimmste, was in den letzten 78 Jahren passiert ist - und es steht eindeutig in einer klaren Marschrichtung des eliminatorischen Antisemitismus.
Die Sicherheitsmaßnahmen Israels sind nichts anderes als die Reaktion auf den unbändigen Vernichtungswillen ihrer Nachbarn.
Falls dieser Kontext nicht in dein Narrativ passt, versuch es doch einfach mal ohne. Denn aus der Frage: "Wer hat am 7. Oktober wen überfallen?" ergibt sich ganz schnell die Antwort auf die Frage, wer für die jetzige Situation die Verantwortung trägt.
Ist immer praktisch genau dort mit dem kontextualisieren anzufangen, wo es sich für die eigene Erzählung am besten passt.
Das Palästina in Jahren davor fremdbestimmtes Land war, das gar nicht die Möglichkeit hatte einen Staat zu gründen erwähnst du nicht. Aber auch unabhängig davon, es ist nicht okay Gebiete zu kolonialisieren nur weil dort aktuell kein Staat wie wir ihn kennen existiert.
Muss man ja auch nicht. Schließlich wollte zumindest kein "Palästinenser" dort jemals einen Staat gründen. Jordanien hatte den Anspruch. Und Jordanien ist bereits auf 75% der ehemaligen osmanischen Provinz Palästina gegründet worden.
Eklär mal deinen Begriff "Kolonisierung". Schließlich waren a) Juden in der Region bereits ein wenig länger dort ansässig als die Araber und b) gab es dazu einen Beschluss der Vereinten Nationen, was eine imperalistische Landnahme schon mal ausschließt.
Speziell dein zweiter Punkt steht hier mmn. sehr in Frage, nur weil die Besatzungsmacht UK hinter dem zionistischen Projekt steht und viel Land durchaus legal unter britischem system gekauft wurde heißt nicht das diese durch das zionistische Projekt gesteuerte und von Europa teilweise gestützte Einwanderung keine Kolonialisierung darstellt.
Aus meiner Sicht ist der partitunirungsplan der UN eher eine Post hoc Rationalisierung der im vorausgegangen Kolonialisierung als ein gutes Argument gegen israelischen Imperialismus.
Einwanderung ist also Kolonialisierung? Wird Europa dann auch gerade kolonialisiert? Frage für einen extrem rechten Freund bei der AfD.
Welches Imperium, Alter? Israel ist ungefähr so groß wie Niedersachsen.
Man muss kein Imperium sein, um Imperiale Bestrebungen zu verfolgen. Die Niederlande sond auch kleiner als Niedersachen und trotzdem haben sie imperial Land in Südostasien kolonisiert. Das ich das erklären muss ist ein Armutszeugnis.
Die Niederlande haben aber auch eben Land in riesigem Ausmaße kolonisiert. Wo sind Israels Kolonien? Dass du auf solche Vergleiche kommst, ist ein Armutszeugnis.
Okay. Du willst mir also gerade erzählen, dass das was die Zionistischen Siedler in Palästina gemacht haben kein Kolonialismus ist, weil es ja auf einem kleinen Gebiet stattfand? Ernsthaft?
Ich habe von den Zionistischen Siedlern gesprochen, die meiner Ansicht nach Kolonialismus betrieben haben bevor der heutige Staat Israel überhaupt existierte. Man könnte sagen das Israel selbst die Kolonie ist.
Abgesehen davon: Die Israelischen Kolonien.
„Israel begründet den Siedlungsbau teilweise mit seinen Sicherheitsinteressen, ebenso wie die militärische Kontrolle des Gebiets.“
„Völkerrechtlich betrachtet sind die israelischen Siedlungen im Westjordanland und Ost-Jerusalem illegal.“
„Die erste Siedlung in Gusch Etzion wurde im Oktober 1967 zwar illegal, doch mit dem Wissen der Regierung errichtet.“
„Auch Religionsschulen, Industriegebiete und paramilitärische Ausbildungszenten wurden in der Nähe der Siedlungen errichtet.“
„Verbunden werden die Siedlungen durch hunderte Kilometer Straßen, die das palästinensische Gebiet zerschneiden. Der israelische Staat enteignete ansässige palästinensische Bewohner für den Straßen- und Siedlungsbau.“
„Zahlreiche Straßensperren und Blockaden dienen zudem laut Israel der Überwachung, um palästinensische Terroranschläge und Selbstmordattentate zu vereiteln. Israel errichtete zudem eine Sperranlage aus Mauern und Zäunen, die teilweise in das Gebiet des Westjordanlandes hineinragt. Auch diese Sperranlage rechtfertigt Israel mit Sicherheitsinteressen.“
„Die israelische Sperranlage trennt das Westjordanland vom israelischen Staatsgebiet und verwehrt den palästinensischen Einwohnern den Zugang nach Jerusalem und zum Meer.“
„Israelische Siedler können dagegen ohne Probleme zwischen dem Westjordanland und Israel hin- und herreisen. Palästinenser brauchen dafür einen Passierschein, der ihnen nach eigenen Angaben häufig verwehrt wird.“
„ Palästinensische Zivilisten wiederum erleben unter der israelischen Besatzung nach eigenen Angaben Schikane und Gewalt: Sie erhalten demnach selten Baugenehmigungen, auch wenn ihnen der Baugrund gehört. In den sogenannten C-Gebieten des Westjordanlandes, die vollständig von Israel kontrolliert werden, klagen Palästinenser über Enteignungen oder den Abriss ihrer Häuser. Diese werden häufig ohne Baugenehmigungen Israels errichtet.“
Israel geht also in ein Land, dass ihnen nicht gehört, enteignet die Menschen dort, baut eigene Schulen zur Indoktrination und Paramilitärs auf, macht diese Gebiete für Palästinenser unbetretbar, baut ein Apartheidssystem auf und Diskriminieren die Palästinenser aufgrund ihrer Herkunft und/oder Religion. Wo ist das bitte kein Kolonialismus?
Warum kannst du den Vergleich dann nicht entkräften, wenn du doch so einen überlegenen Intellekt hast?
Nein Kolonialisierung ist ein spezifische Art Einwanderung die wir immerhin von der Ästhetik her nicht mehr mögen in der modernen Welt. Das heißt nicht das jede Einwanderung Kolonialisierung ist. Ich würde Kolonisierung lose definieren als: Politisch / Wirtschaftlich gesteuerte und motivierte Einwanderung mit dem ziel und der realistischen Aussicht der (teilweise) politischen Kontrolle des zu Kolonialisierenden Gebietes oft einhergehend mit militärischer Gewalt.
Im Gegensatz hierzu ist Flucht migration nach Europa wohl kaum belegbar gesteuert, und hat keinen Anspruch auf politische Kontrolle und auch genau-sowenig realistische Aussicht hierauf.
Da diese zionistische Kolonialisierung eben von beginn an auf die Schaffung eines überwiegend ethnisch/religiös Jüdischem Staates zielte ist sie anders als der überwiegende teil des Kolonialismus (Zeitalters), welche zu beginn oft auf Missionierung und Später hauptsächlich auf wirtschaftliche Extraktion zielen. Auch aufgrund der Duldung durch das Fallende Britische Imperium und den relativ späten Zeitpunkt ist die spezielle Ausführung von Israel eben deutlich vom mainstream Kolonialismus entfernt, allerdings mmn. eben nicht vom Konzept an sich.
Speziell zwischen 1917 und 1948 kann man durchaus von Kolonialisierung sprechen, Ja Kolonialisierung mit nationalistischem (anstatt Imperialistischem) Anspruch und nicht imperial oder vollständig selbst gesteuert, sondern teilweise fremdbestimmt, aber trotzdem Kolonialisierung. Das ist durchaus auch erkennbar daran das einige der siedelnden und das Siedeln unterstützenden Organisationen den Vorgang selber als Kolonialisierung bezeichneten. Das Rückkehrgesetz und der Siedlungsbau sind die modernen Überbleibsel dieser weitestgehend abgeschlossenen Kolonialisierung.
Imperialistisch ist eher eine Einordnung des modernen Israel aus einer Wertschöpfungsketten bzw. Systemischen Sicht
wiki:Imperial Core
Damit kann man ja schon mal arbeiten. Es ist aber eine ganz andere Definition, als dass, was man landläufig unter "Kolonisation" versteht. Das ist eher in Anlehnung an die Eroberung Amerikas angelehnt, was in Israel halt nicht passt.